Pferde im Wartezimmer

20.2.2015, 08:45 Uhr

Dort haben bereits Bäume E-Mail-Adressen. Auf der Homepage der zweitgrößten Stadt Australiens findet man einen Plan, in dem rund 70 000 Bäume verzeichnet sind – jeder kann angeklickt und angemailt werden.

Ursprünglich hatte man in Melbournes Rathaus gedacht, auf diese Weise könnten Bürger kranke Bäume melden. Nun aber sind zahlreiche Liebesbriefe eingegangen. „Ich liebe Dich. Danke, Natur“, schrieb einer an eine Englische Ulme. Eine zweite Ulme hat ebenfalls einen Fan: „Ich wollte nur kurz Danke sagen, dass du so ein fantastischer Baum bist.“ Ein dritter Baum hörte von einem Fünfjährigen: „Wie fühlt es sich an, wenn du Blätter verlierst?“

Als wir sagten, die Welt hinkt hinterher, meinten wir: Mit Ausnahme von Fürth. Hier ist immerhin die Kommunikation mit Tieren möglich. Eine Fürther Heilpraktikerin ist Fachfrau dafür, ihr Facebook-Auftritt imponiert („Es sitzen drei Pferde in Erwartung eines Tiergesprächs in meinem virtuellen Wartezimmer“). Das Tiergespräch gibt es für 65 Euro – und dazu ein Protokoll für den Besitzer, „in dem alles dokumentiert ist, was ich gesagt oder gefragt habe, alle Ausführungen Ihres Tieres und alles, was ich außen herum wahrgenommen habe, sowie Erklärungen dazu.“

Zu dumm, dass wir gerade nur eine drängende Frage an Bäume haben: „Was sagt ihr so zu ’nem Anbau im Park?“

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