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Philosoph Richard David Precht begeistert in Fürth

Philosoph Richard David Precht begeistert in Fürth

Von Hans-Peter Kastenhuber 26.6.2018, 13:58 Uhr
Für Richard David Precht (r.) bringt die digitale Revolution nicht nur Vorteile mit sich. Doch unter der Moderation von NN-Chefredakteur Alexander Jungkunz präsentierte er in der Fürther Stadthalle am Montag einen möglichen Lösungsansatz.

© Hans-Joachim Winckler Für Richard David Precht (r.) bringt die digitale Revolution nicht nur Vorteile mit sich. Doch unter der Moderation von NN-Chefredakteur Alexander Jungkunz präsentierte er in der Fürther Stadthalle am Montag einen möglichen Lösungsansatz.

Fürth - In Fürth sprach Deutschlands wohl bekanntester Philosoph Richard David Precht am Montag zum Abschluss der von den Nürnberger Nachrichten veranstalteten Reihe "Erziehung 4.0". In der ausverkauften Stadthalle stellte er sich einer Frage, die viele Menschen bewegt - und brachte allerhand Antworten mit.

Er ist Deutschlands vermutlich bekanntester Philosoph, eine Allzweckwaffe für alle TV-Talkshow-Themen und Buchautor mit Bestseller-Garantie. Außerdem füllt Richard David Precht bei seinen Vorträgen mühelos große Säle. Eigentlich ist Precht ja Optimist, schon weil Pessimisten auf Dauer anstrengend und unattraktiv wirken.

Doch was die digitale Umwälzung unserer Gesellschaft angeht, glaubt der Philosoph nicht an die Prophezeiung einiger Wirtschaftswissenschaftler, dass die verlorengehenden Arbeitsplätze durch neu entstehende Jobs in der digitalen Welt mehr als kompensiert würden. Vor allem im Mittelstand werde der Einsatz intelligenter Technik Berufsgruppen wie Steuerberater, Versicherungsangestellte oder Juristen schwer treffen. Eine schwerwiegende Folge dieses Wegfalls von menschlicher Arbeit ist nach Überzeugung Prechts der drohende Zusammenbruch unserer sich auf Erwerbsarbeit stützenden sozialen Sicherungssysteme.

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Nur die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens könne in dieser Situation die Lösung sein. "In Deutschland taucht dann immer sofort die Frage auf, wie das denn zu finanzieren sei." Auch darauf hat Precht freilich eine Antwort. Selbst staatliche Gesamtausgaben von einer Billion Euro für das Grundeinkommen seien durch die Einführung einer Finanztransaktionssteuer zu tragen. "Das ist nur eine Frage des politischen Willens." Das Publikum in der Fürther Stadthalle begleitete die Ausführungen des Philosophen immer wieder mit starkem Beifall.

Philosoph Richard David Precht begeistert in Fürth

© Hans-Joachim Winckler

Auch für den Hinweis, dass es bei der Ausgestaltung der unvermeidlichen digitalen Revolution letztlich um Fragen geht, "über die Sie alle entscheiden müssen", schien die Mehrzahl der Zuhörer ausgesprochen dankbar zu sein. Es liegt an uns dafür zu sorgen, dass unser demokratisches System nicht durch eine smarte "kybernetische Diktatur" abgelöst wird. Aber auch da bleibt Precht irgendwie optimistisch. 

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