Sammlung geplant: Fürth bekommt sein Fett weg

3.5.2018, 06:00 Uhr
So sehen die Behälter aus, in die Öl und Fett gefüllt werden soll.

© Thomas Scherer So sehen die Behälter aus, in die Öl und Fett gefüllt werden soll.

Speisefette aus Gastronomiebetrieben und der Industrie werden schon lange zur Wiederverwertung als Biodiesel eingesammelt. Weil sich das Recycling rechnet, zahlen die Verwertungsbetriebe den Lieferanten sogar etwas für die Entsorgung. Auch für die Stadt lohnt sich das Projekt, werden doch ihre Kanäle und die Kläranlage nicht durch Fettfilme verstopft, die nur mit hohem Aufwand wieder beseitigt werden können.

Und so funktioniert das private Speiseölrecycling: An die Haushalte werden Plastikbehälter mit 1,2 Liter Fassungsvermögen verteilt. In ihnen kann altes Frittierfett ebenso gesammelt werden wie das Öl eingelegter Lebensmittel. Verschmutzungen sind kein Problem, da sie bei der Aufbereitung zum Biokraftstoff herausgefiltert werden. Wenn der Behälter voll ist, wird er in einen öffentlichen Sammelcontainer geworfen. Der ist so konstruiert, dass er keine anderen Behälter aufnimmt und bei jedem Einwurf eine leere Flasche herausrückt. Den Füllstand meldet der Sammelcontainer über Funk an die Firma Lesch in Thalmässing, die das Projekt für die Stadt kostenlos organisiert.

Fördergelder im Visier

Von guten Erfahrungen mit dem "absolut zuverlässigen" Unternehmen berichtete im Umweltausschuss CSU-Stadtrat Ronald Morawski. Er recycelt schon länger das Speisefett seines gastronomischen Schaustellerbetriebs. Die Firma finanziert ihren Service nach den Worten von Susanne Grünbaum, Leiterin der städtischen Abfallwirtschaft, durch Einnahmen aus dem Ölverkauf und von Werbeaufklebern auf den Sammelflaschen. Das Unternehmen bemüht sich auch um Fördergelder. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf soll das Projekt wissenschaftlich begleiten.

Starten kann es nach einer Vorbereitungszeit von rund fünf Monaten, gedacht ist zunächst an einen 20-monatigen Probebetrieb. Sollte der erfolgreich sein, ist eine zügige Ausweitung des Sammelgebiets auf etwa 20 000 Einwohner geplant. Außer in Fürth will das Recyclingunternehmen Altöl aus Privathaushalten in Erlangen und im Landkreis Roth einsammeln.

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