Sanierung des Fürther HLG könnte 27 Millionen kosten

4.1.2015, 11:03 Uhr
Sanierung des Fürther HLG könnte 27 Millionen kosten

© Edgar Pfrogner

Herr Krauße, 27 Millionen Euro für eine Schule! Würde es jahreszeitlich passen, könnte man das für einen Aprilscherz halten.

Krauße: Die 27 Millionen Euro hatten zunächst einmal eine Signalfunktion, um dem Stadtrat zu zeigen, dass wir bei dieser Baumaßnahme am ganz großen Rad drehen müssen. Hinter dem Betrag steht noch keine gesicherte Kostenschätzung.

Das heißt, Sie übertreiben, um die Dringlichkeit der Sanierung zu verdeutlichen?

Krauße: Nein, das nun auch nicht. Ich glaube fest, dass wir am Ende über 20 Millionen Euro zahlen müssen. Wie viel genau, lässt sich aber noch nicht sagen.

Was wird so teuer?

Krauße: Wir stehen vor einer Kombination aus einer Fülle von Maßnahmen. Wir müssen neben der Sanierung mindestens einen Neubau errichten. Zum einen für die naturwissenschaftlichen Räume, zum anderen brauchen wir ihn als Ausweichquartier, wenn wir damit beginnen, den Betonbau aus den 70er Jahren zu sanieren. Möglicherweise brauchen wir zusätzlich sogar noch einen zweiten Neubau. Wir stimmen gegenwärtig das Raumprogramm mit der Schule ab. Es gibt stetige Entwicklungen im Bildungsbereich, das schulische Angebot verändert sich. Wir wollen vermeiden, in ein paar Jahren schon wieder am HLG bauen zu müssen.

Der Betonbau scheint in einem miserablen Zustand zu sein. Ist es möglicherweise günstiger, ihn abzureißen und komplett neu zu bauen?

Krauße: Wir haben diese Option natürlich auch im Sinn, aber sie würde uns vor eine schier unlösbare logistische Herausforderung stellen. Wo sollten wir während der Bauzeit all diese Schüler unterbringen?

Dann müssen Sie im laufenden Betrieb sanieren, was auch keine leichte Aufgabe sein dürfte . . .

Krauße: Nein, das wird es nicht. Wir werden abschnittsweise vorgehen, die Arbeiten werden sich wohl über grob fünf Jahre hinziehen. Dieses Vorgehen kann durchaus zusätzliche Kosten verursachen, weil wir beispielsweise für einen gewissen Lärmschutz für die Schüler sorgen müssen.

Wann geht es los?

Krauße: 2015 wird sich noch nichts bewegen, da haben wir noch genug mit der Planung zu tun. Das ist ein echtes Mammutprojekt. 2016 wäre ein Baustart denkbar. Es nutzt ja nichts, es noch weiter aufzuschieben. Sonst müssen wir bloß Geld investieren, um die alte Substanz am Laufen zu halten. Geld, das verloren wäre.

Steht das HLG auf der Prioritätenliste ganz oben? Auch das Schliemann-Gymnasium, die Gustav-Schickedanz-Mittelschule und die Berufsschule Ludwig Erhard warten sehnsüchtig auf Baumaßnahmen.

Krauße: Von der Dringlichkeit sind sie alle gleich zu bewerten. Unsere Aufgabe ist es jetzt, die einzelnen Maßnahmen planerisch und finanziell so einzureihen, dass wir sie in den kommenden Jahren bewältigen können.

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