Schützen sind sauer auf die Stadt Fürth

16.3.2016, 21:00 Uhr
Schützen sind sauer auf die Stadt Fürth

© Anestis Aslanidis

Wie berichtet, wollte die Kommune die Halle ursprünglich auf dem Gelände hinter den Schießständen bauen. Nach erfolglosen Verhandlungen wird das Gebäude nun aber am Rand des Feuerwehrgrundstücks errichtet. In der Halle werden nach aktualisierter Planung anstelle von Ersatzteilen drei Fahrzeuge untergebracht.

Schützen sind sauer auf die Stadt Fürth

© Hans-Joachim Winckler

Enttäuscht ist Ehrenschützenmeister Rüdiger Heinemann darüber, dass die Stadt auf die Mietvorstellung des Vereins in Höhe von monatlich zwei Euro pro Quadratmeter überhaupt nicht eingegangen sei. Ein von der Kommune angestrebter Kauf der für die Halle benötigten 400 Quadratmeter kam wiederum für die Schützen nicht in Frage. Angesichts der schleichenden Inflation hatten sie kein Interesse an einer Geldanlage und wollten zudem das Zerstückeln ihres Geländes vermeiden.

Heinemann beklagt, dass über das Mietangebot der Schützen nicht einmal verhandelt worden sei, zumal es sich in seinen Augen um eine sehr günstig Offerte handelte. Das sehen Rechtsreferent Christoph Maier und Feuerwehrchef Christian Gußner auf Anfrage der Fürther Nachrichten jedoch gänzlich anders.

Sorge um Steuergeld

Rund 300 000 Euro kostet nach Maiers Worten die Zusatzhalle. Viel Geld der Steuerzahler, das nach Fürther Haushaltsgrundsatz sicher angelegt werden müsse. Deshalb sei die Stadt vorrangig an einem Grundstückskauf interessiert gewesen. Bei einem Mietvertrag hätte die Laufzeit mindestens 60 Jahre betragen müssen. Der Schützenverein habe zunächst aber nur an 15 Jahre gedacht – mit Option auf Verlängerung um weitere 15 Jahre.

Das städtische Liegenschaftsamt hat laut Rechtsreferent zudem eine Mietvorgabe von sechs Euro pro Quadratmeter im Jahr aufgestellt. Zu weit entfernt von den Vorstellungen der Schützen. Die wollten nach Gußners Worten auch 1000 statt der benötigten 400 Quadratmeter vermieten. Mit dem Haushaltsprinzip der Sparsamkeit sei das nicht zu vereinbaren gewesen.

Unterdessen bahnt sich ein weiterer Konflikt mit der ältesten Schützengesellschaft der Stadt an. Heinemann kritisiert, dass der 350 Jahre alte Verein für den Bau einer Zufahrtsstraße der Feuerwehr an seiner Grundstücksgrenze zur Kasse gebeten werden soll. Dabei seien die Schützen doch von der Kommune umgesiedelt worden, und die Straße nutze ihnen wenig. Maier sieht in der anteiligen Abrechnung des Straßenbaus jedoch einen ganz normalen Vorgang. Der Rechtsreferent fungierte übrigens bis vor kurzem noch als Vertreter der Schützengesellschaft in der Stadtverwaltung. Inzwischen hat Bürgermeister Markus Braun die Aufgabe übernommen.

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