Sehr elegant und extrem sexy

25.1.2019, 18:30 Uhr
Sehr elegant und extrem sexy

© Foto: Oliver Fantitsch

Die Playlist der Show liest sich wie die eines Mega-Konzerts: Adele, Justin Timberlake, Rihanna, Pink, Michael Jackson, Madonna — nicht zu vergessen Lady Gaga, der die künstlerische Leiterin, Choreografin und Tänzerin Adrienne Canterna verblüffend ähnlich sieht. Perfekt finden Dynamik, Körperbeherrschung und Technik gepaart mit Lässigkeit zueinander.

Überhaupt sind die zehn Tänzerinnen und Tänzer, die allesamt klassisches Ballett und Modern Dance beherrschen und ihre Ausbildungen an führenden Akademien der USA absolviert haben, stets energiegeladen und temperamentvoll. Sie verstehen sich auf den schnellen Wechsel zwischen rockig und sanft — und sind bei all dem elegant und extrem sexy, ohne anrüchig zu wirken.

Bei jedem Stück harmonieren der tänzerische Ausdruck und die technische Klasse mit den Emotionen und der Wucht der Musik, wechseln sich schnelle Schritt- und Sprungsequenzen aus HipHop und Break Dance mit zärtlich-gefühlvollem Ballett ab - etwa wenn Jadyn Reddy mitten in einer dynamischen Bewegung stoppt und ihr rechtes Bein ruhig und konzentriert nach oben in einen Standspagat zieht und hält. Oder wenn Kyle Lucia, der Tänzer mit dem Hipster-Bart und "Senior Male Dancer of the Year", in bester Michael-Jackson-Manier über die Bühne moonwalkt und die Muskeln seines Oberkörpers spielen lässt.

Ein aufwendiges Bühnenbild oder ein buntes Kostüm-Klimbim brauchen sie nicht. Ihnen genügen Lichteffekte und Videoprojektionen im Hintergrund, um das Fürther Ballett-Publikum zum wiederholten Mal — nach "Rock the Ballet", "Rock the Ballet 2" und "Best of Rock the Ballet" — zu begeistern. Nach über 800 meist ausverkauften Auftritten weltweit garantiert die Jubiläums-Tour auch der Kleeblattstadt ein volles Haus.

Nach der Pause fliegen die Tänzer zu bekannten Rock- und Pophymnen in rasanter Abfolge schier über die Bühne. Sie wechseln aus Flickflacks und Butterflies in Hand- und Kopfstände und fordern das Publikum zum Mitklatschen auf. Immer schwerer fällt es, die eigenen Füße irgendwie still zu halten.

Zum Schluss springt der Funke der Tanzbegeisterung restlos auf den Saal über, und dann hält es wirklich niemanden mehr auf seinem Sitz. Nach "Somebody to Love" von Queen, tadellos in Szene gesetzt, kocht die Luft, die Zuschauer toben. Nach "Forever" von Chris Brown und "Black or White" von Michael Jackson wird das Ensemble mit lang anhaltendem, frenetischem Applaus und Standing Ovations belohnt.

Zum letzten Mal am Samstag (19.30 Uhr) und Sonntag (18 Uhr). Nur noch wenige Restkarten.

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