Vandalismus auf dem Wachendorfer Sportgelände

16.8.2015, 16:00 Uhr
Vandalismus auf dem Wachendorfer Sportgelände

© Foto: Stefanie Taube

Das Dach undicht, die Heizung kaputt, sanierungsbedürftige Spielerkabinen: Das 1992 zuletzt renovierte Sportheim des TSV Wachendorf war in die Jahre gekommen. Die Mitglieder der Fußballabteilung sanierten deshalb in den vergangenen Wochen fleißig ihr kleines „Zuhause“ – und obwohl sie es auf eigene Faust machten, war das keine billige Angelegenheit, denn allein das Material hat seinen Preis. Kosten, die der Verein aus den Beiträgen der rund 900 Mitglieder selbst stemmen muss.

Die Außenfassade des Vereinsheims stand indessen noch relativ gut da. Zumindest so gut, dass kein akuter Handlungsbedarf bestand. Einen neuen Anstrich wollte man deshalb noch ein bisschen aufschieben — doch dann kam der Mittwochmorgen.

Als der TSV-Platzwart das Gelände am Hans-Rotter-Weg betrat, um die Plätze zu wässern und nach dem Rechten zu sehen, traute er seinen Augen kaum. Von der Fassade des Heims, vom grellen Sonnenlicht noch mehr in Szene gesetzt, blitzten ihm „ACAB“, „Borris“, „905Crew“ und ähnliche sogenannte „Tags“ entgegen. Bunt, groß, über die ganze Breite der Wand wurde das Gebäude in der Nacht mit Spraydosen beschmiert; zudem lagen überall mehrere zerbrochene Bierflaschen herum.

Auch Werner Paulini, Leiter der Fußballabteilung, sah den Schaden sofort, als er morgens auf dem Weg in die Arbeit am Vereinsgelände vorbeifuhr. „So etwas hat es beim TSV in den vergangenen 40 Jahren nicht gegeben“, sagt er. Paulini informierte die Polizei. Die nahm den Schaden auf, machte Fotos und versprach, dass sich ihr Graffiti-Experte darum kümmert. Es ist bereits der zweite „Graffiti-Fall“ in Wachendorf. Vor Kurzem erst wurde die Scheune eines Bauern besprüht. Die Tags ähneln sich, weiß der stellvertretende Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Zirndorf, Marcus Saltner: „Es könnte sich durchaus um den- oder dieselben Sprayer handeln. Unser Experte analysiert die Graffiti hinsichtlich Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen.“ Hinweise auf einen oder mehrere Täter hat die Polizei noch nicht. „Wir überwachen den Ort aber im Rahmen der Streife regelmäßig“, sagt Saltner weiter.

Für die Fußballabteilung momentan nur ein schwacher Trost. Paulini schätzt den Schaden auf ungefähr 2000 Euro — sofern sie ihn selbst ausbessern und die Wände streichen. „Das sind allein die Materialkosten. Wir investieren hier sowieso schon viel Freizeit für eine Runderneuerung, waren endlich fast fertig und bekommen plötzlich und unfreiwillig eine neue Baustelle dazu“, sagt der Abteilungsleiter frustriert.

„Einfach ärgerlich“

Die Fassade war den Sprayern zudem nicht genug; auch die Biertische, die vor dem Vereinsheim aufgebaut sind, haben Tags abbekommen. Finanziell zwar kein großer Schaden, „aber einfach ärgerlich“, sagt Spieler Maximilian Paulus, der mit seinen Mannschaftskollegen vor einiger Zeit erst die ebenfalls in die Jahre gekommenen Bänke und Tische abgeschliffen und mit einem neuen Anstrich versehen hatte.

Einbruchspuren gibt es keine. Leider, muss man fast sagen, denn „ein Einbruch wäre immerhin versichert gewesen“, erläutert Paulini. Den Schaden an der Hauswand übernimmt keine Versicherung.

Maximilian Paulus und seine Mannschaftskollegen waren nicht nur geschockt, als sie die Graffiti Donnerstagabend vor dem Training sahen, sondern auch ziemlich sauer. Jeder habe schon einmal irgendeinen Blödsinn gemacht, sagt Paulus, aber das hier habe sie alle hart getroffen. „Jetzt waren wir fast fertig mit den Baustellen, nun haben wir die nächste.“

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