Wochenmarkt: Vor dem Start sind starke Nerven gefragt

10.4.2019, 06:00 Uhr
Wochenmarkt: Vor dem Start sind starke Nerven gefragt

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Es sah doch alles schon so gut aus: Noch letzte Woche vermeldeten die FN, dass die Fläche des künftigen Wochenmarkts zwischen Adenaueranlage und Freiheit so gut wie fertig gepflastert ist – jetzt dürften sich manche Passanten verwundert die Augen reiben: Emsige Arbeiter sind damit beschäftigt, etliche der bereits verlegten grauen Granitsteine wieder herauszulösen.

Grund ist ein Irrtum, der – so Tiefbauamtschef Hans Pösl – auf das Konto der Baufirma geht. Die habe einen sogenannten Aufmerksamkeitsstreifen für Sehbehinderte 60 Zentimeter weiter entfernt vom Radweg entlang der Freiheit eingebaut, als in der Planung vorgesehen. Eine Verzögerung um einige Tage sei die Folge, beileibe kein Beinbruch, wie Pösl versichert. Den Starttermin für den "Fürther Markt" – angekündigt ist der 18. Mai – gefährde das nicht, man liege gut in der Zeit.

Eine Feststellung, die der leidgeprüfte Behördenleiter vermutlich gern öfter treffen würde: Seit Monaten darf er sich fragen lassen, wann denn endlich der Umbau des Verkehrsknotens an der Ludwigbrücke ein Ende findet.

Keine Probleme dieser Art also in Sachen Wochenmarkt. Wie geplant, sagt Pösl, werde man bis zum 26. April mit der Herstellung der Fläche fertig sein; dann können die 13 festen Buden, in Containerbauweise produziert bei Cadolto in Cadolzburg, angeliefert und platziert werden.

"Komagene" füllt die Lücke

Auch der städtische Wirtschaftsreferent Horst Müller, federführend bei der Konzeption des neuen Wochenmarkts und auf dem bisweilen holprigen Weg zum Ziel durchaus Kummer gewöhnt, durfte auf den letzten Metern noch einmal bangen: Zwei der vier Betreiber für die Gastro-Buden des Markts kamen ihm kurzfristig abhanden. Eine Nürnbergerin, die vegane Snacks anbieten wollte, sprang doch noch ab, und auch die Tucher-Brauerei fand keinen passenden Bewerber für ihre Bude. Zum Start Leerstände in zwei von vier Gastro-Einheiten? Müller wurde bei dem Gedanken heiß und kalt.

Vor allem die vegane Lücke zu schließen, schien zunächst schwierig, dann aber meldete sich "Komagene", eine türkische Imbisskette mit vorwiegend veganen Speisen und einem Ableger in der Fürther Maxstraße. Sie sprang, so Müller, "mit Begeisterung" in die Bresche. "Komagene", findet er, sei "ein mehr als adäquater Ersatz". Und auch für den zweiten vakanten Standort fand sich rasch ein Nachrücker. Truc Lam, ein asiatisches Restaurant in der Nürnberger Flurstraße, wird verschiedene Wok-Gerichte zubereiten.

"Nicht noch ein klassischer Imbissstand"

Beide Angebote begrüßt Müller ausdrücklich, wichtig sei ihm vor allem gewesen, dass "nicht noch ein klassischer Imbissstand" hinzukommt – schließlich soll der Anspruch des Besonderen auf dem künftigen Markt gewahrt bleiben. Anna’s Schaschlik-Haus ist bereits gesetzt. Nummer vier im Bunde wird das Café Samocca der Lebenshilfe mit Kaffee, Kuchen und Snacks sein.

2 Kommentare