Zu trist: Fürther Hallplatz soll umgestaltet werden

11.12.2015, 06:00 Uhr
Zu trist: Fürther Hallplatz soll umgestaltet werden

© Foto: De Geare

Welches Potenzial der Platz vor dem Amtsgericht hat, zeigte sich bei den Bayerischen Theatertagen 2007: Während des Festivals verwandelte sich das sonst so schmucklose Areal zwei Wochen lang in eine Oase mit Blumenrabatten und Liegestühlen. Die Besucher waren begeistert, manch einer sprach beim Blick auf Stadttheater und Rathausturm gar von einem „Klein-Italien“. Schnell wurden Rufe laut, den Hallplatz dauerhaft zu begrünen.

Bei Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung fand die Forderung „viel Sympathie“, wie er damals sagte. Das Stadtplanungsamt wurde beauftragt, Vorschläge für eine Umgestaltung zu erarbeiten. Da aber das Geld für die Schönheitsoperation fehlte, landeten die Pläne in der Schublade. Jetzt hat man sie im Baureferat wieder herausgeholt und sich an die Überarbeitung gemacht: Nach der Neuen Mitte will man sich nun dieser Ecke von Fürth widmen und ihr mehr Aufenthaltsqualität verleihen.

Im Auge hat das Baureferat den gesamten Bereich von der Grünanlage an der Alexanderstraße und der Kirche Unsere Liebe Frau bis zum Stadttheater. Bedauert wird, dass die „architektonisch herausragenden“ Gebäude bisher – abgesehen vom Theater – „kein ihrer Bedeutung angemessenes Vorfeld“ haben. Generell sei der Ort stark vom Verkehr geprägt, zumal auch die vielbefahrene Königstraße direkt daran vorbeiführt.

Zu trist: Fürther Hallplatz soll umgestaltet werden

© FN

Was sich ändern soll, präsentierte Baureferent Joachim Krauße jetzt im Bauausschuss: Ziel ist es, den Verkehr weitgehend herauszunehmen, das Areal zu begrünen und aufzuwerten. Vor dem Amtsgericht soll es künftig keine Stellplätze mehr geben – dafür wird der Parkraum an der Alexanderstraße vergrößert. Dort sollen unter Bäumen 30 Stellplätze in zwei Reihen zur Verfügung stehen. Die Grünanlage daneben wird etwas verkleinert und in Richtung Kirche verlagert.

Für das Gerichtsgebäude wünschen sich die Stadtplaner – als Parallele zum Theatervorplatz – einen eigenen, erhöht liegenden Vorplatz, „eine Art Terrasse“, wie Krauße sagt. Damit soll die Bedeutung des Hauses unterstrichen werden. In Richtung Königstraße führen Treppenstufen nach unten, an deren Seiten sich „begrünte Sitzstufen“ befinden: Beete, deren Umrandungen zum Sitzen einladen.

Wegen der Anforderungen der Michaelis-Kirchweih könne man hier keine Bäume pflanzen, erklärt Krauße. Die Beete jedoch lassen sich mit dem Autoscooter vereinbaren, der ohnehin mit einer Unterkonstruktion aufgebaut wird.

Die asphaltierte Fläche vor der Kirche soll ebenfalls zu einem richtigen Vorplatz umgestaltet werden – ebenerdig allerdings, damit hier bei Gottesdiensten Kirchenbesucher parken können und zur Kärwa-Zeit das Kettenkarussell nicht weichen muss. Eingebettet werden sollen die jeweiligen Vorbereiche in ein einheitliches Pflaster, das sich bis vor zum Stadttheater und City-Center fortsetzt.

OB Jung hält unterdessen am Gedanken fest, die Bürger zu beteiligen, wie er es vor einem Jahr in Aussicht gestellt hatte. Zunächst müssten die Pläne in Abstimmung mit anderen Ämtern konkretisiert werden, sagte er auf FN-Nachfrage, doch voraussichtlich im Mai sollen die Ideen bei einer Veranstaltung vorgestellt und die Bürger um Anregungen gebeten werden.

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