Bäume fallen für Asylheim in Gunzenhausen

Gunzenhausen - Gestern Vormittag kreischten die Kettensägen: Auf dem Gelände an der Industriestraße, auf dem die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende entstehen soll (wir berichteten mehrfach), wurde ein Großteil der dort stehenden Bäume gefällt.

Ein landwirtschaftliches Lohnunternehmen aus Gunzenhausen rückte mit mehreren Holzfällern und einem Bagger an, um auf dem 4700 Quadratmeter großen Gewerbegrundstück Platz zu schaffen für eine 1500 Quadratmeter große Leichtbauhalle. Die soll nach den Vorstellungen von Stadt und Landkreis bis Jahresende stehen und maximal 300 Flüchtlinge aufnehmen.
Das Grundstück, das der städtischen Hospitalstiftung gehört, blieb als einzig möglicher Standort übrig, nachdem sich mehrere andere, die die Stadt dem Landkreis vorgeschlagen hatte, aus verschiedenen Gründen nicht realisieren ließen.

Nachdem es im Vorfeld erheblichen Unmut gegeben hatte, weil zugunsten der Asyl-Einrichtung mehrere Dutzend Bäume geopfert werden mussten, blieb es gestern bis zum späten Vormittag ruhig an der Baustelle. Vereinzelt fuhren Gunzenhäuser Bürger vor, um die Baumfällaktion zu fotografieren, andere passierten die Szenerie mit demonstrativ-empörtem Kopfschütteln. Für die gestrigen Arbeiten, die die Stadt Gunzenhausen in Auftrag gegeben hatte, fielen übrigens keine Kosten an: Der Aufwand des Lohnunternehmers wurde in einer Art Naturalienwirtschaft mit dem gefällten Holz beglichen.