Gunzenhausen: „Bombiger“ Einsatz der BRK-Helfer

5.1.2017, 17:29 Uhr
Gunzenhausen: „Bombiger“ Einsatz der BRK-Helfer

© Foto: BRK

Als bei Bereitschaftsleiter Paul Pfeifer die Einsatzmeldung eintrifft, ist es 18 Uhr am Vorweihnachtstag, und er beendet gerade seinen Dienst auf dem Rettungswagen. Noch auf der Rettungswache packt er seinen Laptop aus und gibt den Auftrag an seine Mitglieder weiter.

Per Textnachricht geht die erste Meldung raus, und die ersten Antworten kommen prompt – Absagen, nur Absagen. Erst eine Stunde nach der ersten Meldung kommt die erste Zusage, und dann werden es langsam mehr. Nach vier Stunden, endlosen Telefonaten und vielen geschriebenen Nachrichten steht die Mannschaft für den überregionalen Einsatz fest: Elf Mann mit drei Fahrzeugen werden am ersten Weihnachtsfeiertag nach Augsburg fahren und dort die Einsatzkräfte bei der Evakuierung und Betreuung von 54 000 Menschen unterstützen.

Mit einem Rettungs- und zwei Krankenwagen fährt die Schnelleinsatzgruppe „Transport“ aus Gunzenhausen nach Schwaben. Ein weiterer Kamerad unterstützt die Verpflegungseinheit aus Georgensgmünd, die eine Ausgabestelle an der Messe Augsburg zu betreuen hat.

Am Einsatztag treffen sich die Männer und Frauen des Roten Kreuzes bereits um 4 Uhr auf der Rettungswache in Gunzenhausen. Mit einer kleinen Verspätung geht es dann los zum ersten Sammelpunkt in Dietfurt an der Altmühl. Dort treffen sich alle Einsatzkräfte aus dem Kreisverband Südfranken. Gemeinsam fahren sie in den Bereitstellungsraum Nord, der in Gersthofen, kurz vor Augsburg, eingerichtet wurde. Dort haben sich alle Fahrzeuge aus Mittelfranken und Unterfranken versammelt, insgesamt etwa 150. Selbst die Einsatzkräfte sind beeindruckt von diesem Bild; schließlich sieht man ein solches auch nicht jeden Tag.

Bei Einsätzen dieser Größe ist die Disposition dieser Masse an Fahrzeugen und Helfern sehr schwierig, und so kann es auch vorkommen, dass die ein oder andere Einheit ein paar Einsätze weniger bekommt. Auf ein solches Szenario haben sich die Kräfte aus Mittelfranken auch einstellen müssen, sodass sie dies auf die leichte Schulter nehmen. „Wir sind parat gestanden, falls man uns benötigt. Das ist das, was zählt“, sagt Bereitschaftsleiter Paul Pfeifer, der auf dem Rettungswagen eingesetzt war.

Ohne Arbeit waren die Gunzenhäuser Sanitäter dann aber doch nicht: Sie evakuierten ein Altersheim und führten insgesamt sechs Transporte durch. Außerdem sicherten sie die Zeit der Entschärfung ab, während manch andere Helfer schon wieder auf dem Heimweg waren.

Um 21 Uhr wurden die Einsatzkräfte schließlich aus dem Einsatz entlassen und durften den Heimweg antreten. Die Rücktransporte nach der Entschärfung haben andere Einheiten übernommen.

Nach 220 Einsatzstunden und 700 zusätzlichen Kilometern auf dem Tacho rückten die Einsatzkräfte aus Altmühlfranken mit ihren Fahrzeugen wieder ein. Alle Beteiligten waren froh, wieder daheim zu sein; trotzdem hat es ihnen Spaß gemacht. Ein ganz besonderes Weihnachtsfest eben, bei dem auch die Kameradschaft nicht zu kurz kam.

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