Zweckverband Altmühlsee bleibt auf Sparkurs

Marianne Natalis

Altmühl-Bote

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6.7.2018, 17:25 Uhr
Zweckverband Altmühlsee bleibt auf Sparkurs

© Wolfgang Dressler

Der stellvertretende Stadtkämmerer stellte in der jüngsten Sitzung des Zweckverbands im Haus des Gastes die Haushaltsrechnung für das vergangene Jahr vor. Und hatte dabei positive Nachrichten für die Verbandsräte im Gepäck: So vermeldete Ehalt ein "Rekordergebnis" bei den Parkgebühren: Die Einnahmen beliefen sich auf 250 000 Euro, das waren 27 000 Euro mehr, als im Etat eingeplant.

Dazu summieren sich noch 19 000 Euro aus Verwarnungsgeldern. Für Ehalt steht damit fest: Die rund 10 000 Euro, die der Zweckverband in die Parküberwachung investiert, "zahlen sich aus". Auch bei den Übernachtungsgebühren für Wohnmobile kamen mit 65 000 Euro 4000 Euro mehr als gedacht in die Kasse.

Plus bei den Pachten

Einen kontinuierlichen Anstieg verzeichnet der Zweckverband in den vergangenen Jahren bei den Einnahmen aus den Umsatzpachten. Mit 202 500 Euro lag das Ergebnis auch diesmal wieder über dem Ansatz und zwar um 19 000 Euro und damit um knapp 10 000 Euro über dem Jahresergebnis. Besonders positiv habe sich die Neuverpachtung der Freizeitanlage Arberg-Mörsach ausgewirkt, so Ehalt in den schriftlichen Erläuterungen zur Sitzung.

In fast allen Seezentren erwirtschafteten die Gastronomiebetriebe ein Plus, allerdings gibt es auch deutliche Ausreißer, mit "Rückgängen von 13 bis 17 Prozent". In einem Jahr, das dem Seenland dank später Oster- und Pfingstferien, überwiegend schönem Wetter und anhaltend guter Wasserqualität reichlich Besucher bescherte, sei das "nicht mehr nachvollziehbar".

In die Phalanx der Gewinner reiht sich auch die "MS Altmühlsee" ein: Die Schifffahrt erwirtschaftete 2017 im laufenden Betrieb einen Überschuss in Höhe von 26 000 Euro. Das kalkulierte Defizit reduzierte sich aufgrund der stabilen Einnahmen bei gleichzeitigem Rückgang des Aufwands von knapp 42 000 auf etwas mehr als 12 000 Euro. Deutlich zugelegt werden konnte bei den Einzel- (plus 9000 Euro) und Sonderfahrten (plus 3000 Euro), die Einnahmen aus den Gruppenfahrten (minus 2800 Euro) gingen dagegen etwas zurück. Mehr Gäste haben auch mehr konsumiert: Der Verkauf von Essen und Getränken brachte mehr als 47 000 Euro statt der kalkulierten 44 000 Euro in die Kasse des Zweckverbands.

Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich auch bei den Bootsliegeplätzen fort, hier geht es allerdings aus Sicht des Zweckverbands in die falsche Richtung: Die Einnahmen gingen erneut zurück und erreichten mit knapp 80 000 Euro einen "Negativrekord", erläutert Ehalt in den Sitzungsunterlagen.

Einen Teil der Einnahmen steckte der Zweckverband gleich wieder in den Unterhalt der Gebäude und Anlagen. Hier wurde mit 77 500 Euro deutlich mehr als im Jahr zuvor ausgegeben. Vor allem der "Eichenprozessionsspinner funkte uns gewaltig in den Haushalt", berichtete Ehalt in der Sitzung. Deutliche Einsparungen gab es dagegen bei den Personalkosten. Zum Teil wurden Stellen nicht sofort wieder besetzt und auch längere Ausfallzeiten durch Krankheit wirkten sich aus, so dass am Ende rund 34 000 Euro weniger als geplant ausgegeben wurden.

Die unerwartet hohe Summe von fast 700 000 Euro, die am Ende vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt überwiesen werden konnte, erklärt dies alles aber nicht. Hierfür sind laut dem stellvertretenden Stadtkämmerer "einmalige Sonderfaktoren" verantwortlich. So überwies das Wasserwirtschaftsamt Ansbach 536 000 Euro als Entschädigungsleistung für die Übernahme der Unterhaltlast und der Verkehrssicherungspflicht in den Badezonen.

Geld für Investitionen

Im Vermögenshaushalt wird das Geld für Investitionen eingeplant und die konzentrierten sich im vergangenen Jahr weitestgehend auf die Errichtung der Wasserrettungsstation in Wald sowie die Sanierung der Sanitärgebäude in den Erholungsanlagen in Gern und Mörsach.

Letztendlich konnte der Zweckverband Altmühlsee Ende des Jahres rund 600 000 Euro auf die hohe Kante legen. Insgesamt verfügt die Einrichtung damit über rund 900 000 Euro Rücklagen. Andererseits steht der Verband mit einer Million Euro in der Kreide, von den Schulden konnten 2017 lediglich rund 47 000 Euro getilgt werden.

"Die Weichenstellungen der letzten Jahre wirken sich positiv aus", lautete am Ende das Fazit des Zweckverbandsvorsitzenden und Bürgermeisters Karl-Heinz Fitz. Allerdings sei es "immer noch anspruchsvoll", den Zweckverband Altmühlsee wirtschaftlich auf ein gutes Gleis zu bringen.

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