Abschied von Höchstadts Georgskirche

5.5.2017, 14:55 Uhr
Abschied von Höchstadts Georgskirche

© Foto: Hans von Draminski

Nach der Jubelkommunionsfeier am Sonntagmorgen gibt es um 14 Uhr in der Stadtpfarrkirche ein letztes Gebet. In diesem Rahmen informiert Kilian Kemmer über den geplanten Verlauf der Renovierung. Anschließend überträgt er aus dem Tabernakel der Stadtpfarrkirche die Eucharistie in die Sankt-Anna-Spitalkirche. Auch die Osterkerze und das Evangelienbuch werden mit übertragen. Alle Interessierten, die ihre Verbundenheit zum Ausdruck bringen möchten, sind vom Pfarramt eingeladen, an der Prozession zur Spitalkirche teilzunehmen.

Kirchenpflegerin Tanja Schwägerl wird nach dem Auszug des Allerheiligsten symbolisch die Stadtpfarrkirche schließen. Ab Montag wird die Kirche ausgeräumt. Am Dienstag beginnt der Abtransport der Kirchenbänke. Täglich ab 17 Uhr benötigen die Mitglieder der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates Helfer zum Auf- und Abladen der Bänke. Wer an einem Abend während der Woche mit Hand anlegen kann, soll sich bei Hans Häfner Telefon (0 91 93) 46 60, melden.

Übernächste Woche bauen die Orgelbaufirmen Hemmerlein und Friedrich aus Cadolzburg und Oberasbach die 50 Jahre alte Weise-Orgel aus und nehmen sie zur Generalreinigung und Sanierung mit. Anschließend hausen Fachleute die Kunstgegenstände im Kircheninneren ein, ehe die aus der Schweiz stammende Architektin Ursula Huber mit diversen Arbeitstrupps die Sanierung der Raumschale mit dem Abtragen des Putzes beginnt. Gestern maß die Bauforscherin Nicole Röring vom Bamberger Büro "Memvier" mit einem sogenannten Tachymeter lasergestützt die Kirche aus und übertrug die Ergebnisse in ein dreidimensionales Raster.

Die Zimmerleute steigen über ein Außengerüst im Dachgebälk ein, um statische Sicherungs- und Erneuerungsmaßnahmen unter der Leitung des Höchstadter Statikers Thomas Leyh umzusetzen.

Die Kirchenverwaltung hofft derzeit, bis Weihnachten die Kirche wieder benutzen zu können. Solange werden Werktagsgottesdienste, Taufen, kleinere Trauerfeiern und Andachten in der Spitalkirche abgehalten. Für alle Trauergottesdienste mit erwartbar großer Anteilnahme stellt Etzelskirchens Pfarrer Stefan Pröckl die Jakobus Kirche zur Verfügung.

Alle Höchstadter Brautpaare, die 2017 heiraten, mussten sich ein Gotteshaus in der Umgebung für ihren Trauungsgottesdienst suchen. Doch lässt der Dekan sie nicht im Stich und reist den jungen Paaren seiner Pfarreien "ausnahmsweise hinterher".

Die Sonntagsgottesdienste um 8.30 und 10.30 Uhr finden einschließlich der Vorabendmesse am Samstagabend um 19 Uhr in der Aula der Ritter-von-Spix-Schule statt. "Wir sind unserem Bürgermeister und Rektor Ulbrich für die Gastfreundschaft außerordentlich dankbar", sagt der Dekan. Der erste Gottesdienst in der Pausenhalle der Mittelschule wird am Samstag, 20. Mai, stattfinden.

Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung bitten Vereine und Gruppen der Stadt, sich im Pfarramt unter Telefon (0 91 93) 8392 zu melden, wenn sie mithelfen können, die Stühle in der Aula auf- und abzubauen. Wegen der Koordination soll eine Anmeldung im Pfarrhaus erfolgen. Dekan Kilian Kemmer bittet seine Schäfchen um guten Gottesdienstbesuch, "damit wir uns nicht aus dem Blick verlieren. Ohne unser Herzstück steht uns wirklich eine schwere Zeit bevor, die uns zusammenschweißen wird".

Die 1,6 Millionen Euro Gesamtkosten liegen Kemmer im Magen. Die Pfarrei hat auf diese Maßnahme hin gespart und auch einige Spenden erhalten. Anlässlich seines Priesterjubiläums sammelte Kilian Kemmer für die Renovierung "seiner" Kirche 58 000 Euro. Dennoch sind weitere 300 000 Euro von der Pfarrgemeinde aufzubringen. Daher bittet die Pfarrei um Spenden für die Sanierung der Stadtpfarrkirche.

Spendenkonto: Katholische Kirchenstiftung St. Georg. IBAN: DE 09 763 515 600 425 1554 88 bei der Kreissparkasse Höchstadt. Kennwort Kirchenrenovierung. Bei entsprechendem Vermerk auf dem Überweisungsträger werden Spendenquittungen auf Wunsch vom Pfarramt ausgestellt.

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