Adelsdorf: Aus Kieferngehölz wird ein Eichenwald

17.5.2018, 06:00 Uhr
Adelsdorf: Aus Kieferngehölz wird ein Eichenwald

© Foto: Niko Spörlein

Vor wenigen Wochen noch war hier dichter Wald, gesunde Bäume, vor allem Kiefern, meist zwischen 60 und 70 Jahre alt. Jetzt nimmt dieser Spaziergänger an, dass der Privatwald Opfer der rigorosen Waldausnutzung geworden ist, denn auf dem rund ein Hektar großen Waldstück stehen nur noch wenige Bäume. Entlang des Flurbereinigungsweges vom Uttstadter Gemeindeweiher reiht sich das geschlagene Holz.

Die Empörung über den Kahlschlag ist zuweilen groß, zumindest bei forstwirtschaftlichen Laien. Nicht beim Adelsdorfer Bürgermeister Karsten Fischkal, der freilich zugab, dass die rigorose Abholzung auf dem ersten Blick erschreckend sei. "Eine naturnahe Waldbewirtschaftung erfordert diesen Eingriff aber, um junge und beständige Bäume neu zu pflanzen".

Der Wald selbst gehört einem Adelsdorfer Privatmann. Seitens der Bayerischen Forstverwaltung zeichnet Revierförster Stefan Stirnweiß verantwortlich für dieses Gehölz, und der Forstmann sieht die Abholzung aus einer ganz anderen Sicht, nachhaltig und rein forstwirtschaftlich, zukunftsweisend.

Adelsdorf: Aus Kieferngehölz wird ein Eichenwald

© Foto: Niko Spörlein

Es wurden rund 360 Festmeter Holz geschlagen, was im Zuge der Waldverjüngung unumgänglich war. Nach dem Zweiten Weltkrieg als "Bauernsparkassen-Wald" angelegt, wurde dieser Wald, so Stirnweiß, gepflanzt, um an Geld zu kommen. Nun verhalte sich der Waldbesitzer vorbildlich, denn nicht wenige Bäume seien an die 140 Jahre alt gewesen und hätten schon zu faulen begonnen. Nicht alle Kiefern, aber einige. Stirnweiß bestätigte, dass die Abholzung in Sinne der nachhaltigen Waldpflege sei, weil durch den dichten Bewuchs vorher kein Licht eindringen konnte.

Nun wolle der Besitzer, "den Namen darf ich aus Datenschutzgründen nicht nennen" (Stirnweiß), Eichen pflanzen, und die würden viel Licht benötigen. Die beste Pflanzzeit sei der Herbst, weshalb noch heuer umfangreich Eichen gesetzt werden. Wegen des Wildverbisses müsse dieser "Vorzeigewald" dann auch etliche Jahre lang eingezäunt bleiben.

"Schau’n sie sich dann die Vegetation von Jahr zu Jahr an", schlug Stirnweiß vor, man werde begeistert sein. In fünf Jahren, schätzte der Revierförster, der in den Privatwäldern das forstwirtschaftliche Wissen an die Besitzer weitergibt, werden die Eichen in etwa 120 Zentimeter groß sein. Für die Aufforstung gebe es natürlich auch Subventionen von der Bayerischen Forstverwaltung, ließ Stirnweiß wissen.

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