Gedenkfeier im Herzen Höchstadts

8.5.2015, 17:13 Uhr
Gedenkfeier im Herzen Höchstadts

© Edgar Pfrogner

Die Botschaft ist klar. „Höchstadt ist bunt, nicht braun!“ steht auf den Plakaten, die Mitglieder der Theatergruppe des Gymnasiums bei ihrem Auftritt in die Höhe halten. Und wer an diesem Freitag früh seinen Blick über den Höchstadter Marktplatz streifen lässt, der sieht genau dieses Motto umgesetzt. Ein farbenfroher Mix aus Jungen und Mädchen verschiedener Altersgruppen bevölkert die Stadtmitte.

Von allen Höchstadter Schulen sind 3.000 Kinder und Jugendliche mit ihren Lehrern und Schulleitern in einem Sternmarsch ins Herz Höchstadts geströmt und setzen damit ein Zeichen gegen das Vergessen. Sie erinnern an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor genau 70 Jahren. Einige halten Plakate hoch mit Peace-Zeichen oder der Aufschrift „Frieden durch Gemeinschaft“.

Gedenkfeier im Herzen Höchstadts

© Edgar Pfrogner

Dekan Kilian Kemmer, der die Gedenkfeier initiiert hat, freut sich, dass alle Höchstadter Schulen mit im Boot sind. Auch die Schule der Barmherzigen Brüder hat aus Gremsdorf eine Abordnung geschickt. Bürgermeister Gerald Brehm skandiert „Nie wieder Krieg“ und stellt klar: Adolf Hitler und Nazi-Deutschland sind eine Schande für die Geschichte unseres Landes.“ Die Worte der Höchstadter Friedenserklärung 2001 nehme er „nach wie vor sehr ernst“. Jungen und Mädchen aus den beiden Grundschulen lesen sie dann auch öffentlich vor.

Auch die Älteren bringen sich ein. Von der Realschule kommt ein Dialog zwischen Jung und Alt als Lesung, vorgetragen von Lehrerin Anna Sperber und Schülersprecher Nico Kauper. Die Theatergruppe der Unterstufe des Gymnasiums zeigt abstrahierte Szenen, die verdeutlichen, wie gut und selbstverständlich es ist, dass Fremdes zu unsere Gesellschaft gehört. „Isst du nicht auch gerne Döner?“, fragen sie. Und: „Hast du nicht auch ein Handy aus den USA?“ Leiter Christian Plätzer ist stolz: „Es war eine reine Schüleridee“.

Auch bei der Gedenkminute für die Opfer der gegenwärtigen Kriege beweisen die Jugendlichen Respekt und bleiben leise. Dekan Kilian Kemmer schickt eine SMS-Nachricht an den Mesner, der passend die Glocken läutet. Zum Abschluss klingt dann noch ein Lied von Mittelschulleiter Michael Ulbrich aus den Lautsprechern: „Only peace will do.“

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