Gegendemo geplant: Alice Weidel kommt nach Höchstadt

5.10.2018, 06:00 Uhr

Am Mittwoch, 10. Oktober, kommt Alice Weidel nach Höchstadt, um ihre Parteikollegen Michael Meister (Kandidat für den Landtag) und René Jentzsch (Bezirkstag) im Wahlkampf zu unterstützen. Die Stadt stellt dafür die Fortuna Kulturfabrik zur Verfügung. "Das Versammlungsrecht gilt für alle demokratischen Parteien", sagt Bürgermeister Gerald Brehm dazu auf Nachfrage. Für ihn ist es daher "selbstverständlich, dass auch die AfD hineindarf."  Schließlich habe am Wochenende beispielsweise die CSU dort eine Veranstaltung abgehalten. Ebenso selbstverständlich sei es, dass eine angemeldete Gegendemonstration zugelassen wird. 

"Friedliche Stadt für unantastbare Menschenrechte"

Die wird vom SPD-Ortsverein Höchstadt organisiert: Die Sozialdemokraten laden am Mittwoch, 10. Oktober, ab 18 Uhr vor der Fortuna Kulturfabrik zur Demonstration "Höchstadt – eine friedliche Stadt für unantastbare Menschenrechte" ein. Gleichzeitig findet im Inneren der Fortuna die Veranstaltung mit Alice Weidel statt.  

"Die AfD steht für uns für Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und ein undemokratisches Menschenbild," sagt Andreas Hänjes, Fraktionssprecher der SPD-Stadtratsfraktion. Die Partei kenne nur ein Thema — die Migration. Lösungsvorschläge "für die wirklich brennenden Themen unseres Gemeinwesens" hätte die Partei aber genauso wenig wie Alice Weidel selbst.

Auch Bürgermeister unter den Gegendemonstranten

"Als Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag macht sie mit einem Vokabular wie ,Kopftuchmädchen und Messermännern‘ eine grundsätzlich schlechte Stimmung innerhalb unserer Bevölkerung", so Hänjes. Komme sie nun nach Höchstadt, um die AfD-Kandidaten für die bayerischen Bezirkstags- und Landtagswahlen mit dem Klopfen von zornigen und zynischen Sprüchen zu unterstützen?

"Die SPD Höchstadt stellt sich gegen so eine grundsätzlich undemokratische Politik, welche für alle Probleme der Zeit lediglich die Ausländer, Einwanderer oder Menschen mit anderer Religion, sexuelle Orientierung oder Behinderung verantwortlich machen will", wird die Anmeldung der Demonstration begründet. Die Teilnehmer wollen "ein Zeichen setzen für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde" und laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, der Öffentlichkeit zu zeigen, dass die AfD es nicht schaffen werde, unsere friedliche Gesellschaft zu spalten. Motto dabei: "Wir sind mehr."

Unter den Gegendemonstranten wird dann auch Gerald Brehm zu finden sein. "Wir bräuchten die AfD nicht", sagt er. "Es gibt Leute in der AfD, die den rechten Rand bedienen." Dagegen will er sich wehren. "Da setzt es bei mir aus - ich bin Volldemokrat." Brehm hofft, dass die Veranstaltung ruhig verläuft. "wir wollen keinen Zoff." Deshalb gab es dazu auch im Rathaus ein Gespräch über ein verschärftes Sicherheitskonzept.

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