Guter Kampf vor Rekordkulisse

30.12.2016, 22:25 Uhr
Guter Kampf vor Rekordkulisse

© Foto: Thomas Hahn

Der HEC hielt sich trotz der Ausfälle der Offensiv-Leistungsträger Michal Petrak, Patrick Dzemla (beide gesperrt) und Daniel Jun (verletzt) tapfer gegen den Favoriten, der schlittschuhtechnisch schon in anderen Dimensionen übers Eis flitzt. Ein Erfolg gegen die Oberfranken, die damit alle vier Derbys gegen den Aufsteiger gewonnen haben, war also nicht wirklich eingeplant. Ärgerlich nur, dass mit dem EHC Waldkraiburg und dem ERC Sonthofen zwei direkte Rivalen um Platz acht gepunktet haben und wieder näher rückten.

Die Partie der Alligators begann wie erwartet: mit großem Druck des Tabellenführers, der durch seinen starken Kanadier Jared Mudryk schon nach 30 Sekunden das ersten Mal gefährlich vors Tor kam, der jedoch an Goalie Philipp Schnierstein scheiterte, der auch danach noch mehrere Male eingreifen musste.

Erstmals in Erscheinung trat die Höchstadter Offensive nach knapp vier Minuten, als Selb eine erste Strafzeit kassierte und Dan Heilman Keeper Sebastian Stefaniszin prüfte. In der 8. Minute dann sogar die Führung für den Außenseiter: Tomas Rousek, der seit einigen Wochen richtig aufdreht, zog aus der Mitte ab, Thilo Grau konnte den Nachschuss zwar nicht verwerten, aber Kapitän Daniel Sikorski eroberte die Scheibe direkt zurück, legte erneut zu Rousek, der nun mit einer sehenswerten Aktion traf.

Nun folgte eine ganz heikle Phase für den HEC: Drei Mal in etwa zweieinhalb Minuten schickte Schiedsrichter Marc Naust Akteure des Gastgebers in die Kühlbox, doch der Spitzenreiter konnte aus teils doppelter Überzahl nichts machen, weil sich die Panzerechsen mit allem, was sie haben, in die Schüsse warfen. und kam einer durch, war ja auch noch Schnierstein da. Kurz vor der Pausensirene hätte dann sogar das 2:0 fallen können, doch Rouseks Schuss ging knapp am Gehäuse vorbei.

Wirkte der Gast anfangs noch etwas einfallslos, erhöhte er nach dem Seitenwechsel die Schlagzahl. Allerdings half beim Ausgleich ein „Sehfehler“ des Schiedsrichters mit: Naust hatte ein klares Torraumabseits von Herbert Geisberger nicht erkannt.

Die Alligators ließen sich nicht beirren, hatten in diesem Drittel sogar ein klares Plus an Torschüssen, doch cleverer war der Spitzenreiter, der erst eine Unterzahl schadlos überstand und dann binnen 31 Sekunden auf 3:1 davon zog. Unverdrossen kämpfte Höchstadt weiter und kam erneut durch einen tollen Alleingang von Rousek auf ein Tor heran. Doch noch vor der Pause leistete sich Schnierstein einen Patzer, ließ einen haltbaren Puck prallen – und Michael Dorr staubte zum 4:2 ab.

Jetzt noch eine Wende gegen den Ligaprimus? Das schien eine Herkulesaufgabe für die Alligators, die sich zwar abmühten, aber nicht mehr näher heran kamen. Spätestens nach dem 2:5 von Peter Hendrikson sanken die Hoffnungen auf den Nullpunkt. Nochmals gelang es zu verkürzen, sogar das 4:5 hatte Richard Stütz auf dem Schläger, doch als Schnierstein vom Eis ging, machte Selb mit einem Empty-Net-Goal alles klar.

Komplett wäre sicherlich mehr drin gewesen, aber ohnehin ist klar: Die Punkte müssen gegen andere Gegner geholt werden – am Dienstag in Schönheide etwa oder am Freitag daheim gegen Deggendorf.

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