Gymnasium Höchstadt: Humorvoller Abschied

28.7.2016, 17:07 Uhr
Gymnasium Höchstadt: Humorvoller Abschied

Zwei „Naturwissenschaftler“, eine Sprachen-Spezialistin: Die Talente sind bei den drei „Ruheständlern“ gleichmäßig verteilt. Pädagogen aus Berufung waren sie offensichtlich alle, das konnte man ohne viel Fantasie aus dem herauslesen, was sich die Lehrerschaft zum Abschied einfallen ließ.

Zum Beispiel einen zwerchfellerschütternden A-cappella-Chor, der zum Auftakt für erstes Gelächter sorgte. Oberstudiendirektor Bernhard Lohneiß nannte seine scheidenden Lehrkräfte „drei Schmuckstücke“, die der Schule fehlen würden — und deren Ausscheiden zugleich Indikator für einen grundlegenden Generationswechsel sei.

Gymnasium Höchstadt: Humorvoller Abschied

© Fotos: Draminski

Wobei es wohl nicht die schlechtesten Jahrgänge waren, die derzeit an den Schulen mehr oder weniger leise „adé“ sagen (müssen). Die Bezahlung, das betonte Lohneiß, habe bei keinem im Vordergrund gestanden — nicht bei Studiendirektor Karl Wilhelm Strobel-Rötter, der 37,5 von 39 Dienstjahren am Höchstadter Gymnasium verbrachte, nicht bei Studiendirektor Roland Grebner, der mit dem Fahrrad durch Afrika reiste und bis heute Entwicklungshilfe-Projekte in Namibia betreut und auch nicht bei Oberstudienrätin Hannelore Carl, die für kleine und große Sorgenkinder stets ein tröstendes Wort und notfalls auch einmal eine Salbe gegen böse Prellungen im Schilager parat hatte.

Das, was die drei für andere Menschen im Allgemeinen und ihre Schüler im Besonderen getan hätten, sei mit Geld sowieso nicht aufzuwiegen, erklärte Bernhard Lohneiß. Habe ihre Arbeit doch Biografien und Karrieren befördert, weil bei ihnen das menschliche Miteinander stets im Vordergrund gewesen sei.

Was bei der Verabschiedung nicht zuletzt an der humorvollen Herzlichkeit ablesbar wurde, mit der das Leben in der Schulfamilie rekapituliert wurde: Die Fachschaft Englisch führte einen ausgedehnten, witzig-pointierten Sketch über Hannelore Carl auf und offenbarte dabei viel vom sympathisch aufmüpfigen Wesen einer passionierten Querdenkerin.

Liebevolle Präsentation

Die Mathematiker und Physiker gaben in einer liebevoll gemachten Powerpoint-Präsentation allerlei Lehrer-Hohlsprech zum Besten: Grebner und Strobel-Rötter waren in ihrer aktiven Zeit ohne Frage Meister der Selbstironie und unterhielten ihre Schüler und ihre Kollegen mit Bemerkungen der Sorte „schön schräg“.

Gegen Schluss gab es nicht nur zum Gaudium von Roland Grebner ein afrikanisches Volkslied, gesungen und getanzt von einem gut gelaunten und gelenkigen Lehrerensemble ganz ohne Träne im Knopfloch.

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