„Heimatbezogener und weltoffener Pädagoge“

19.1.2016, 19:30 Uhr
„Heimatbezogener und weltoffener Pädagoge“

© André De Geare

Ursula Stach war bisher ohnehin schon Schmolkes Stellvertreterin. Regierungspräsident Thomas Bauer ließ am Ende seiner Dankesrede an Schmolke die Katze aus dem Sack. Am Freitag habe ihn die Nachricht von der Beförderung Stachs aus dem Münchner Bildungsministerium ereilt.

„Kein leichtes Amt“ erwarte die Schulamtsdirektorin, die auch schon an der Grundschule in Niederndorf tätig gewesen ist, so Bauer. Gerade in diesen Zeiten, in denen durch die zunehmende Zahl von Flüchtlingskindern die Heterogenität in den Schulen weiter wachsen werde.

Das Schulamt Erlangen ist für die 39 Grund- und 13 Mittelschulen in der Stadt Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt zuständig, aber auch für die sechs Privatschulen. An einer von ihnen, der Herzogenauracher Liebfrauenhausschule, war Franz Schmolke 1993/94 Rektor, ansonsten sei sein beruflicher Werdegang „von großer räumlicher Konstanz geprägt“, wie Bauer anmerkte. Denn nach dem Studium des Lehramts für Volksschulen in Bamberg (später promovierte der gebürtige Poxdorfer noch in der Domstadt) war er von 1975 bis 2006 (mit Ausnahme der Herzogenauracher Episode) stets an der Hauptschule in Baiersdorf im Einsatz gewesen: Erst als Lehramtsanwärter in der „mobilen Reserve“, dann als Lehrer, von 1988 bis 1993 als Konrektor und von 1994 bis 2006 als Rektor. Danach folgte der Ruf in die Aufsichtsbehörde, die er seit 2012 leitete.

Der Regierungsdirektor lobte den scheidenden Schmolke als „heimatbezogenen, aber gleichzeitig weltoffenen Pädagogen“, stets offen für Innovationen und gelassen auch in schwierigen Situationen.

Erlangen Oberbürgermeister Florian Janik hielt in seinem Grußwort fest, dass die Stadt unter Schmolkes Ägide immer gerne und vertrauensvoll mit dem Staatlichen Schulamt zusammengearbeitet habe. Schmolke habe erkannt, dass Schule nie im luftleeren Raum stattfinde. Daher habe er den einzelnen Schulleitern stets den Freiraum gelassen, den sie benötigten, dennoch sei auch die Einheitlichkeit des Schulsystems gewahrt gewesen. Zum Abschied schenkte Janik dem „Pragmatiker“ den Bildband „Erlangen 5 bis 6“ und den Rat, „nun endlich mal die Dinge zu tun, für die ihm bislang keine Zeit blieb“.

Auch Landrat Alexander Tritthart, der zweite „Rechtliche Leiter“ des Schulamts, überreichte ein Buchgeschenk – „ein größeres, das können Sie ja dann ja zwischen 5 und 6 Uhr lesen“, wie er lachend hinzufügte.

Er selbst habe nur gute persönliche Erinnerungen an Franz Schmolke. Auch aus seiner Zeit als Bürgermeister in Weisendorf, als es um den Fortbestand des Standorts der Mittelschule in der Marktgemeinde ging: „Er war ein sehr guter Gesprächspartner, und ich denke auch heute noch, wir haben damals die richtige Entscheidung getroffen.“

Unterbrochen von Pop-Balladen, die von Schülern der neunten Klasse der Mittelschule dargeboten wurden, schlossen sich noch Grußworte und Einlagen der Kirchenvertreter, der Personalräte und Vertretern der Schulen aus Schmolkes Einzugsgebiet an, ehe der Nachmittag am Stehbüfett ausklang.

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