Herzogenaurach bekommt eine neue Schule

Kilian Trabert

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18.11.2018, 08:00 Uhr
Herzogenaurach bekommt eine neue Schule

© Foto: Eduard Weigert

Die Gemeinnützige Gesellschaft für soziale Dienste (GGSD) in Nürnberg und die Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt bringen gemeinsam eine Fachschule für Heilerziehungspflege in Herzogenaurach auf den Weg. Bereits im September 2019 soll der Schulbetrieb aufgenommen werden. Bis zu 30 Schülerinnen und Schüler haben dann auch in Herzogenaurach die Möglichkeit, sich in einer zweijährigen Ausbildung für die Arbeit mit behinderten Menschen zu qualifizieren.

"Mit der Gründung der Schule tragen wir als Bildungsträger dazu bei, den Fachkräftebedarf in den zahlreichen Einrichtungen der Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt dauerhaft zu sichern", betont GGSD-Geschäftsführerin Ute Kick.

Die Schule wird in der Heilpädagogischen Tagesstätte am Burgstaller Weg untergebracht. Für die Lebenshilfe ist die Kooperation ein enormer Vorteil, so der geschäftsführende Vorstand Josef Hennemann. Bei der Lebenshilfe werden die Schüler den Berufsalltag kennenlernen, Praxiseinsätze und Schule wechseln sich in der Ausbildung im Wochenrhythmus ab. "Natürlich würden wir auch gerne fertig Ausgebildete übernehmen", sagt Hennemann.

Keine Konkurrenz zu Gremsdorf

Obwohl es bereits im nur rund 20 Kilometer entfernten Gremsdorf bereits eine Heilerziehungspflege-Schule gibt, sieht Hennemann den Bedarf noch nicht gedeckt. Wie alle Berufe in der Pflege-Branche ist auch die Heilerziehungspflege von akutem Fachkräftemangel bedroht. GGSD und die Lebenshilfe sehen es als großen Anreiz an, wenn sich die Schule direkt vor Ort befindet. Konkurrenz zur Einrichtung in Gremsdorf sei das nicht, sondern vielmehr eine "schöne Ergänzung", so Hennemann.

Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger dauert – je nach Bundesland – zwischen zwei und fünf Jahren. Sie arbeiten überwiegend in Betreuungseinrichtungen für Menschen mit Behinderung, wie etwa in Pflegeheimen, Werkstätten oder Sonderkindergärten.

Die neue Fachschule für Heilerziehungspflege in Herzogenaurach bietet Absolventen der Berufsfachschulen für Kinderpflege oder Sozialpflege die Perspektive, sich in zwei Ausbildungsjahren zum Heilerziehungspfleger weiterzubilden. Auch Quereinsteiger, die erste Erfahrungen im Berufsfeld, zum Beispiel während des Bundesfreiwilligendienstes, gesammelt haben, können sich unter bestimmten Umständen ausbilden lassen. Wer an der Ausbildung interessiert ist, kann sich ab sofort bei den Mitarbeitern der GGSD informieren und beraten lassen.

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