Herzogenaurach sucht die beste StUB-Trasse

8.6.2017, 09:02 Uhr
Herzogenaurach sucht die beste StUB-Trasse

© Foto: Giulia Iannicelli

Wie von Bürgermeister German Hacker (SPD) zu erfahren war, befassen sich Gutachter seit einigen Tagen mit dem besten Schienenweg vom Stadtnorden hinunter ins Aurachtal vor das Osttor von Schaeffler und zum alten Bahnhof. Im Prinzip stehen zwei Routen zur Bewertung: eine Schiene in der Flughafenstraße via Polizeikreisel oder die Schiene in der Rathgeberstraße bis zum Osttor. Zwischen diesem und dem alten Bahnhof wird man wohl parallel zur Hans-Maier-Straße fahren. Hacker will den Experten nicht vorgreifen. Seiner "gefühlsmäßige" Einschätzung nach habe die Rathgeberstraße den Vorteil, breit zu sein, gerade zu verlaufen, nicht durch zwei enge Kurven und über einen Kreisverkehr. Ihr Nachteil: Von den Schall-Emissionen wären mehr Anwohner betroffen als an der Flughafenstraße.

Förder-Vorteil

Herzogenaurach sucht die beste StUB-Trasse

© Foto: Iannicelli

Auf dem letzten Stück wird man das Gleis neben der Straße verlegen können — fördertechnisch ein Vorteil, denn das komplexe Gesetzespaket, das Bundestag und Bundesrat jetzt abgesegnet haben, schreibt nicht nur die Fördersätze fort, sondern auch die Regelung, dass nur Schienenstrecken bezuschusst werden, die einen eigenen Gleiskörper haben und nicht in Straßen verlegt werden.

Wird die Trasse via Rathgeberstraße verlegt, könnte sie schon ab dem Jugendhaus rabatz neben der Straße führen, der förderfreie Abschnitt in Herzogenaurach wäre also denkbar kurz. Insofern ist German Hacker nicht gerade zornig darüber, dass es für ein Straßenbahn-Projekt ausgerechnet dort kein Fördergeld gibt, wo es seinen Namen erfüllt.

Doch, so Hacker, das sei bei diesem größten Straßenbahnprojekt Deutschlands ja schon einkalkuliert gewesen, denn üblicherweise würden nur 80 Prozent der förderfähigen Kosten aus staatlichen Töpfen beigesteuert. Die StUB bekomme noch einmal zehn Prozent extra — dies genau wegen der Abschnitte mit den Schienen in den Straßen.

Hacker hebt hervor, dass die StUB dank des Anstiegs der Arbeitsplätze bei den großen Herzogenauracher Firmen heute eine noch bessere Fahrgast-Prognose bekommen würde als bei der Ermittlung der grundlegenden Zahlen 2012.

Mit Blick auf die Nachbarstadt, die den längsten Abschnitt der StUB hat und somit die weitaus höchsten Kosten stemmen muss, spricht sich Hacker für größtmögliche Förderung aus: "Den Erlangern muss geholfen werden."

Der Erlanger Oberbürgermeister Florian Janik (SPD), der zugleich der Vorsitzende des Zweckverbandes ist, möchte nicht, dass der Vorteil einer Straßenbahn ("kann prinzipiell auch im Straßenverkehr mitschwimmen") durch Förderrichtlinien verbaut werden. "Daher halte ich es für erforderlich, dass Bund oder Land oder beide gemeinsam hier nochmals nachlegen, um gerade in Städten und damit auch in Erlangen bessere Lösungen ermöglichen", sagt er auf Anfrage.

Keine Kommentare