Herzogenaurach: Unschöne Rampen für Barrierefreiheit

17.6.2015, 16:59 Uhr
Herzogenaurach: Unschöne Rampen für Barrierefreiheit

© Foto: Edgar Pfrogner

„Mit der Höhe müssen wir uns am Hundertjährigen Hochwasser orientieren“, erklärt Bürgermeister German Hacker. Weil der Stadt aber auch Barrierefreiheit ein Anliegen ist, dafür aber nur eine Steigung von maximal sechs Prozent zulässig sei, müsste es eben zwei große Rampen geben.

Ein Problem ist das vor allem auf der Nordseite: Dort würden der Zick-Zack-Rampe fünf Pkw-Stellplätze zum Opfer fallen. „Wir dürfen auch nicht barrierefrei bauen, dann bräuchte man nur eine Treppe“, so Hacker. Er kündigte jedoch an, noch einmal Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt führen zu wollen. Denn „so ein Hochwasser kann nicht mehr passieren, da würde die ganze Schütt unter Wasser stehen“. Die momentane extreme Rampen-Variante leuchte ihm nicht ein. „Das ist hoffentlich nicht das Ende vom Lied, könnte es aber sein.“

„Wenn ein Jahrhunderthochwasser kommt, ist die ganze Innenstadt überschwemmt, dann saufen wir alle ab“, sagt Bernhard Schwab (CSU) lakonisch. Diese Rampe jedenfalls sei — behindertengerecht hin oder her — „unmöglich“. Kurt Zollhöfer (CSU) wäre zwar auch eine „städteplanerisch verträgliche Lösung“ wichtig, genauso aber auch Barrierefreiheit. Letztere sehen auch Retta Müller-Schimmel (Grüne), Curd Blank (SPD) und Renate Schroff (SPD) als wünschenswert und zukunftsorientiert an. Doch mit den Rampen ist niemand wirklich glücklich.

Müller-Schimmel etwa moniert den Flächenverbrauch, Blank die entfallenden Stellplätze. Eine Verlegung des Steges, wie Renate Schroff vorschlägt, sei geprüft, aber verworfen worden, sagt Hacker, denn auf beiden Seiten schließe sich ja ein Wegesystem an.

Kurt Zollhöfer bringt schließlich eine Hubbrücke ins Spiel, wie sie gerade in Schwabach in Planung ist. So etwas sei doch zumindest „bedenkenswert“, meint Retta Müller-Schimmel. Zumindest könnte man andere Brückenkonstruktionen in Betracht ziehen und die Kosten einmal gegenüberstellen, ergänzt Curd Blank.

Zunächst will der Bürgermeister aber doch noch einmal das Gespräch mit dem Wasserwirtschaftsamt suchen. In der nächsten Sitzung des Planungsausschusses am 1. Juli steht der „Kuwe“-Steg dann wieder auf der Tagesordnung.

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