Höchstadt Alligators: Neuanfang mit Ambitionen

Alexander Pfaehler

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27.9.2018, 12:51 Uhr
Höchstadt Alligators: Neuanfang mit Ambitionen

© Foto: Thomas Hahn

Aufgeregt ist Axel Rogner nicht mehr. "Warum sollte ich?", fragt der Verwaltungsratsvorsitzende des Höchstadter EC und muss schmunzeln: "Ich kenne das schon, ich gehe in meine 26. Saison." Eine Spielzeit wie jede andere ist es trotzdem nicht für die Alligators – im Gegenteil.

Das hat viele Gründe: Zum einen ist der HEC wieder dort, wo er unbedingt hinwollte: in der Oberliga, aus der er vor zwei Jahren so unglücklich abgestiegen war. Dazu kommt: Nach sieben Jahren unter Spielertrainer Daniel Jun, der in Höchstadt eine Ära geprägt hat, steht mit Martin Ekrt (siehe Interview Seite 35) ein neuer Trainer an der Bande. Schon in der Vorbereitung hat sich unter ihm manches geändert: Es gab eigene Trainingscamps für Verteidiger und Torhüter, ein Trainingslager in Südtirol und anspruchsvolle Testspielgegner wie die Moskitos Essen oder Teams aus der Alps Hockey League. "Wir haben in allen Belangen ein höheres Pensum gefahren", sagt Rogner.

Und noch eine Auswirkung gibt es: Der Kader ist mit 26 Spielern (drei Torhüter, neun Verteidiger, 14 Stürmer, siehe auch Seite 33) größer als im Vorjahr. Und jünger: Mit Jari Neugebaur (23) und Marvin Deske (26) hat der HEC zwei vielversprechende Spieler mit Oberliga-Erfahrung verpflichtet, die sich in Höchstadt weiter entwickeln wollen und den Kader qualitativ besser machen sollen. Dazu kommen Talente wie Maximilian Otte (19). "Wir wollen junge, hungrige Spieler, die zeigen wollen, was sie können", sagt Sportvorstand Jörg Schobert. War der HEC in den vergangenen Spielzeiten bei den Gegnern vor allem für seine vielen erfahrenen Spielern bekannt, gibt es nun eine stärkere Mischung aus Jung und Alt.

Was auch am Aufstieg liegt, erklärt Schobert: "Für die Oberliga kann man einfacher junge Spieler gewinnen als für die Bayernliga. Viele Spieler aus der Deutschen Nachwuchs-Liga halten das für den richtigen Einstieg in den Seniorenbereich."

Einen personellen Totalumbruch hat man in Höchstadt allerdings vermieden. Die Aufstiegsmannschaft konnte fast komplett gehalten werden, die Neuzugänge ergänzen ihn. Neben dem Abschied von Jun fällt nur der von Tomas Urban wirklich ins Gewicht. Die Entscheidung der Verantwortlichen fiel bei der Wahl der beiden Kontingentspieler auf Ondrej Nedved und Michal Petrak. Sie habe sich, sagt Schobert, aber quasi von selbst gefällt, da Urban in Tschechien berufstätig ist und immer nach Höchstadt gependelt war – in der Oberliga sei das schwer umsetzbar.

Unter die besten Zehn

Und in der wollen die Alligators unbedingt bleiben. Ein Abstieg wie vor zwei Jahren soll nicht mehr passieren. "Das Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt, wir wollen uns in der Oberliga etablieren", sagt Schobert: "Am Schönsten ist es, wenn man das direkt unter den besten Zehn schafft."

Denn anders als vor zwei Jahren würde Rang zehn für die Meisterrunde reichen. Nur der Vorletzte und Letzte müssen den Gang in die Verzahnungsrunde mit der Bayernliga antreten, in der der Abstieg droht. Weil mit dem SC Riessersee bereits ein Team als Teilnehmer feststeht (siehe Seite 35), wird es nur ein weiteres treffen.

Und insgeheim hofft man beim HEC, wenn in dieser Saison vieles zusammen passen sollte, sogar auf ein bisschen mehr. "Wir haben schon den Wunsch, auch die ersten Acht zu schaffen", sagt Axel Rogner, schiebt aber gleich hinterher: "Aber wichtig ist erstmal der Klassenerhalt und dafür reicht Platz zehn."

Eine intensive Vorbereitung, die nicht frei von Widrigkeiten war (siehe Bericht unten), ein neuer Trainer mit anderen Vorstellungen, einer anderen Taktik. Wird es vielleicht dauern, bis die Mannschaft in die Saison findet? Schobert winkt ab: "Davon gehe ich nicht aus, denn die Mannschaft hat intensiv gearbeitet. Sie wird ab dem ersten Spieltag ihr Bestes abrufen."

 

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