Höchstadt Alligators: Wer ersetzt Urban?

14.9.2016, 07:57 Uhr
Höchstadt Alligators: Wer ersetzt Urban?

© Archivfoto: André De Geare

Slany (deutsch: Schlan) ist eine gute Adresse für die Höchstadt Alligators. Sechs Jahre hintereinander hat der HEC hier zuletzt sein Trainingslager aufgeschlagen, sechs Mal gab es danach eine erfolgreiche Saison. So soll es auch dieses Mal laufen, schließlich stehen die Alligators ab 30. September vor einer besonderen Herausforderung: der Oberliga.

In Slany sind die Bedingungen für die Vorbereitung besonders gut: Im Sportzentrum der tschechischen Kleinstadt befindet sich nicht nur die Eishalle, sondern auch gleich das Hotel. Nach dem Aufstehen müssen die Spieler nur eine Treppe hinuntersteigen, um auf dem Eis stehen zu können.

Im Mittelpunkt des Trainingslagers am vergangenen Wochenende stand das Teambuilding, sagt Sportvorstand Jörg Schobert. Es hat sich offenbar gelohnt: „Die Neuen haben sich nahtlos in die Mannschaft integriert.“ Auch in den kommenden Wochen wird es weiter darum gehen, das Gruppengefühl zu stärken. Schließlich sieht Schobert das Kollektiv als größte Stärke der Alligators in der Oberliga: „Das Zusammengehörigkeitsgefühl einer Mannschaft ist mehr wert als große Namen.“

Bis zum Saisonstart am 30. September beim EC Peiting sollen außerdem noch zwei neue Spieler zum Kader dazustoßen. Zum einen will der HEC noch einen Verteidiger verpflichten, die Verhandlungen sind schon sehr weit, möglicherweise wird er bereits am Mittwoch offiziell vorgestellt.

Und dann ist da noch der Ausfall von Kontingentspieler Tomas Urban, den die Alligators verkraften müssen: Der erfahrene Offensivspieler hat sich bei einem Motorradunfall das Schienbein gebrochen – und fällt laut Schobert für die komplette Saison aus. Deswegen wollen die Höchstadter als Ersatz noch einen weiteren Ausländer neben Michal Petrak verpflichten – in der Oberliga sind schließlich zwei Kontingentspieler erlaubt.

Fokus auf Tschechien

Der Fokus liegt dabei auf dem Spielermarkt in Tschechien, schließlich gestaltet sich alleine die Anreise von dort in den Aischgrund verhältnismäßig einfach – jedenfalls im Vergleich zu anderen Eishockey-Nationen. Im Trainingslager in Slany standen bereits zwei Testspieler bei den Alligators auf dem Eis – entsprachen aber nicht dem Anforderungsprofil des Vereins. Mit einem weiteren Spieler seien die Verhandlungen schon sehr weit fortgeschritten gewesen, aber letztlich an der Freigabe des derzeitigen Vereins des Spielers gescheitert.

Noch ist etwas Zeit, das erste Vorbereitungsspiel gibt es am kommenden Freitag, 16. September, gegen die Blue Devils Weiden – allerdings auswärts. Denn in Höchstadt selbst können die Alligators wegen der technischen Voraussetzungen im Stadion erst ab dem 22. September auf Eis trainieren, zwei Tage vor der offiziellen Saisoneröffnung am 24. September mit einem Testspiel gegen den EV Pegnitz. Momentan weicht der HEC zweimal die Woche nach Hassfurt aus. Nicht gerade ideale Bedingungen für die Vorbereitung auf die Oberliga, wo andere Teams bereits seit August mehrmals die Woche vor der eigenen Haustür auf Eis trainieren können.

Vorsichtiges Saisonziel

Entsprechend vorsichtig äußert sich Schobert, wenn es darum geht, Saisonziele zu formulieren: „Wir müssen uns als Verein in der Oberliga zurechtfinden und wollen als Mannschaft nach jedem Spiel mit erhobenem Haupt vom Spielfeld gehen.“ Die Devise lautet: Alles geben und dann schauen, was dabei herauskommt.

Schobert verweist auf die große Diskrepanz die in der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands herrscht. „Es gibt Vereine wie Landshut oder Regensburg, die sind aufgrund ihrer Möglichkeiten für uns unerreichbar. Da liegen Welten dazwischen.“ Andererseits tummeln sich in der Oberliga auch Vereine wie Waldkraiburg und Lindau, die ebenfalls frisch aus der Bayernliga aufgestiegen sind. Das Abenteuer Oberliga ist für die Alligators zunächst also ein unwägbares – aber auch ein spannendes.

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