Höchstadter wollen Lourdesgrotte nachbauen

2.6.2018, 06:57 Uhr
Höchstadter wollen Lourdesgrotte nachbauen

© Foto: Peter Schramm

Pfarrsekretärin Silvia Lohmann hatte ein abwechslungsreiches Programm gestaltet, das als erste Station Ars im westfranzösischen Burgund vorsah. Dort wirkte im 19. Jahrhundert der Priester Jean Marie Vianney in einem moralisch wie gesellschaftlich völlig heruntergekommenen Dorf. Das Vorbild des "Pfarrers von Ars" und sein Einsatz veränderten die Lebensumstände der Menschen und führten zu einer religiösen Erneuerung. Bis heute zieht das Vorbild des Heiligen Pilger aus aller Welt an.

In den französischen Alpen faszinierte die Höchstadter Gruppe nicht nur das einzigartige Naturerlebnis, sondern der abgelegene, ausschließlich von Bergen umgebene Marienwallfahrtsort La Salette. Von dort ging es schließlich weiter in den weltbekannten Marienwallfahrtsort Lourdes. Dort trafen die Buswallfahrer auf die Flugpilger, die unter der Leitung von Maria Brehm von Nürnberg aus direkt nach Lourdes gereist waren.

Die Höchstadter reihten sich in die große internationale Pilgerschar ein. Unter den verschiedensten spirituellen Angeboten waren der internationale Pilgergottesdienst mit 11 000 Besuchern, die abendliche Lichterprozession, an der 16 000 Menschen teilnahmen, und der Gottesdienst an der Erscheinungsgrotte besondere Höhepunkte. Dekan Kilian Kemmer wies in seinen Ansprachen auf die Bedeutung von Richtungsangaben am Rande des eigenen Lebensweges hin. "Die, die ganz unten sind, krank an Leib oder Seele, in Not geraten oder von Zukunftsängsten geplagt, werden in Lourdes in den Mittelpunkt gerückt und ganz bewusst beachtet". Wirksam helfen die Angebote des Wallfahrtsortes, den Glauben als Hilfestellung in der eigenen, persönlichen Not zu erfahren, so Kemmer.

Den Abschluss für die Busreisenden bildete ein Besuch im Kloster von Nevers, wo St. Bernadette begraben liegt. Sie hatte 1858 ihre persönliche, übernatürliche Erfahrung nicht für sich behalten und in Lourdes eine Entwicklung und Bewegung ins Leben gerufen, die seit 160 Jahren den Ort zu dem machte, was er bis heute mit zunehmender Beliebtheit geblieben ist. Weil Bernadette Soubirous dies wagte, wurde sie zu Lebzeiten ausgegrenzt, verlacht und verspottet. "Das Psalmwort des Alten Testamentes galt Bernadette und gilt jedem, der authentisch vom Glauben überwältigt wird: Die mit Tränen säen, werden in Jubel ernten", betonte Kemmer zum Abschluss der Reise.

Spontan fand sich eine Gruppe, die aus der Begeisterung der Pilgerfahrt heraus eine Lourdesgrotte als Gebetsstätte in Höchstadt nachbauen will. Der Dekan würde dazu den großen Garten des Schwesternhauses zur Verfügung stellen.

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