Im Aischgrund gilt: „Das Wandern ist des Musikers Lust“

9.8.2016, 08:58 Uhr
Im Aischgrund gilt: „Das Wandern ist des Musikers Lust“

© Foto: Berny Meyer

Das Wald- und Wiesengebiet befindet sich zwischen Adelsdorf und Höchstadt und die lateinamerikanischen Gitarrenklänge stammen von Stefan Grasse, Komponist und Gitarrist aus München. Zusammen mit der Sopranistin Corinna Schreiter und 19 musik- und wanderbegeisterte Zuhörer macht er sich auf zur ersten Etappe der „Guitar-Trekking-Tour 2016“. Sechs Tage lang durchqueren der Musiker und seine Begleiter zu Fuß den Aischgrund. Von Höchstadt über Vestenbergsgreuth, Neustadt und Dietersheim geht es bis nach Ipsheim. Jede Wanderetappe endet mit einer musikalischen Einkehr bei romantischen Klängen.

„Es ist total schön, die Hast zu vergessen und zur Langsamkeit der menschlichen Kultur zurückzukehren“, sagt Grasse entspannt, während die Gruppe den Startpunkt Adelsdorf langsam hinter sich lässt. Die Autogeräusche werden ausgetauscht durch das Bellen der Hunde, die Asphaltstraße weicht einem schmalen Schotterweg. Zwischen Teichen nähert sich die Gesellschaft ihrem ersten kleinen Zwischenziel: dem Wasserschloss Neuhaus. Über eine kleine Pause im schattigen Garten bei musikalischer Begleitung sind bei den sommerlichen Temperaturen alle froh.

„Recuerdos de la Alhambra“ heißt das Stück, das Grasse unter Obstbäumen anstimmt, und bei dem man, wenn man es nicht besser wüsste, fast meinen könnte, zwei Gitarren wären am Werk. Die Gespräche verstummen und alle Augen und Ohren ruhen auf dem sympathischen Musiker.

Grasse führt „Guitar Trekking“ nicht zum ersten Mal durch. „Vor zwei Jahren war ich mit einer Gitarristin im Salzburger Land unterwegs und letztes Jahr hat es uns in die Fränkische Schweiz geführt“, erzählt er. Der Wunsch, einfach mal so drauf loszulaufen, ohne viel zu planen hat ihn auf die Idee gebracht, dieses Format durchzuführen. Jetzt hat es den Virtuosen dank Schirmherrn Gerald Brehm und Organisator Michael Thiem von der Laufer Mühle in den Aischgrund geführt.

Die Zuhörer freut das. „Ich tu hier was für meine Seele“, sagt die 75- jährige Nürnbergerin Ria Banzhaf, die den Musiker nicht das erste Mal live erlebt, „hier stimmt alles — Leute, Künstler, Wetter und Landschaft.“ Bis nach Krausenbechhofen, dem Mittagsziel, ist es noch ein gutes Stück. Doch in der Gruppe herrscht trotz drückender Hitze ausgelassene Stimmung. Wasserflaschen werden herumgereicht und die Mirabellen am Wegesrand dienen als süße Stärkung. Kurz vor dem Zwischenziel lockt ein schattiges Plätzchen mit Bänken und kühlen Getränken zur Rast.

Die Wanderer sind begeistert. „Das ist aber mal ein Luxus“, freut sich Corinna lachend. Wanderführer Thomas Dressel erklärt die heimische Tierwelt und motiviert dann zum letzten Stück des ersten Abschnitts. „Auf zur letzten Etappe — das Essen ruft!“

Mehr Informationen unter www.stefan-grasse.de

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