Longhorns laufen richtig heiß

17.1.2016, 17:23 Uhr
Longhorns laufen richtig heiß

© Foto: Edgar Pfrogner

Zwar bleiben die Aurachstädter weiterhin auf dem 13. und damit vorletzten Tabellenrang, haben aber mit 8:22 Punkten wieder Anschluss an das untere Mittelfeld gefunden. Zudem war es insbesondere für das Selbstvertrauen der jungen Truppe wichtig, wieder zu wissen, dass sie auch auswärts Punkte holen können. Die Zwickauer rutschen nach der Niederlage wieder in die unteren Gefilde der Liga, haben nun 12:18 Punkte in ihrer Bilanz stehen und belegen den achten Tabellenplatz.

Von Beginn an entwickelte sich ein hoch intensives Spiel, bei dem beide Seiten zu keinem Zeitpunkt auch nur einen Zentimeter Platz preisgeben wollten. Die TSH fand im überragenden Nelson Weidemann, der 22 Punkte in dieser Partie erzielte, ihren Go-to-guy in der Offensive. Dabei hatte gerade der 16-Jährige sich vor einer Woche noch sehr kritische Worte von Trainer Mario Dugandzic anhören müssen. Hinten lieferte insbesondere Willy Inkulu, der sich in den vergangenen Wochen enorm gesteigert hat, einen starken Job ab und dominierte die eigene Zone und veränderte so viele Würfe der Gastgeber.

Nach fünf Minuten übernahm dann vermehrt Mike Kaiser die Verantwortung und punktete regelmäßig aus der Mitteldistanz. Auf Zwickauer Seite stemmte sich Arthur Phillips, der mit 23 Punkten Topscorer der Partie war, mit aller Macht gegen den Herzogenauracher Ansturm und so stand es zur Viertelpause 23:23.

Auch im zweiten Viertel sollte sich ein spannender Schlagabtausch entwickeln. Haris Hujic, der letzte Woche im NBBL-Allstar-Game mitwirkte und somit zu den 20 besten Nachwuchsspielern Deutschlands zu zählen ist, kam nun besser ins Spiel und markierte allein in diesem Viertel acht seiner fünfzehn Punkte. Unter dem Korb trug Monty Rogers seinen Teil zum Teamerfolg bei, und so lief die Offensive der TSH rund.

Bulle unterm Korb

Doch auch die Zwickauer konnten im Angriff konstant punkten und setzten nun vermehrt den bulligen Andreas Endig ein, der sich dann auch immer wieder mit seiner Masse durchwühlte und erfolgreich abschloss. Zur Halbzeit stand es weiterhin unentschieden: 47:47.

In den vergangenen Spielen der Longhorns wäre es nun folgendermaßen abgelaufen. Die ersten fünf Minuten des dritten Viertels wären die TSHler noch im Spiel geblieben, um dann sukzessive abreißen zu lassen.

Doch die Longhorns bewiesen diesmal, dass sie aus den vergangenen Spielen gelernt hatten. Sie wechselten viel, hielten so die Belastung der einzelnen im Rahmen und konnten so das gesamte dritte Viertel ausgeglichen gestalten. Braslav Turic und Willy Inkulu übernahmen jetzt das Punkten und zeigten, dass mit diesem dynamischen Duo unter dem Korb in Zukunft zu rechnen ist. 71:69 führte die TSH vor dem Schlussabschnitt.

In diesem drehten die Aurachstädter richtig auf. Sie erhöhten sowohl in der Defensive als auch in der Offensive die Schlagzahl. Weidemann, Hujic und Kaiser spielten fortan absoluten Hochgeschwindigkeitsbasketball und ihren Gegenspielern blieb nur noch das Nachsehen. Hinten generierten die Longhorns Ballgewinn um Ballgewinn, um dann mit aller Entschlossenheit übers Feld zu wetzen und per Fast Break abzuschließen. Mit einem sagenhaften 29:16-Endspurt im letzten Viertel sicherten sich die Longhorns verdient den vierten Saisonerfolg und gehen nun zuversichtlich ins Heimspiel nächste Woche gegen Schwabing.

Dugandzic war natürlich zufrieden: „Wir waren heute endlich mal fast komplett, was uns erlaubte, viel zu wechseln und so das Tempo über die gesamte Partie hoch zu halten. Zudem hatten wir eine starke Trefferquote, die aus dem guten Passspiel unserer gesamten Mannschaft resultierte. Langsam sind wir an dem Punkt angekommen, wo jeder weiß, wo der andere steht. Gepaart mit der Mentalität immer für den freien Wurf zu spielen, heißt das, viele gute Würfe zu kommen. Jetzt müssen wir aber umso härter weiter arbeiten, sodass wir nächste Woche noch mal eine Schippe drauflegen können und bestmöglich eine kleine Serie hinlegen können.“

Longhorns: Koulibaly 2, Weidemann 22/3 Dreier, Meredith 3/1, Turic 13/1, Kaiser 16/2, Hujic 15/3, Inkulu 14, Rogers 15, Koulibaly 2. Ghotra, Kamdem und Übbing nicht eingesetzt.

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