Nachwuchs-Korbjäger kämpfen wie die Löwen

14.4.2016, 15:28 Uhr
Nachwuchs-Korbjäger kämpfen wie die Löwen

© Foto: nn

Das Team um Trainer Benedikt Aumeier musste zur Playoff-Runde nach München reisen. Wie schon so oft in dieser Saison traten die Jungs als klarer Außenseiter an. Denn es galt, sich an der berühmten Säbener Straße mit dem FC Bayern München, TSV Schwaben Augsburg und dem TG Würzburg zu messen – allesamt Teams aus gestandenen Nachwuchsprojekten.

Allein die Quantität des Nürnberger Teams ließ so manchen Zuschauer schmunzeln. Aufgrund von Verletzungen und verpflichtenden Schulveranstaltungen konnten nur acht Spieler dabei sein, während die Gegner allesamt mit geradezu überfüllten Kadern antreten konnten.

Gleich im ersten Spiel musste man sich dem großen Favoriten, dem FCB, stellen. Hier hatten die Franken zu Beginn des Spiels enormen Respekt vor dem Gegner, der sich in ängstlichem und verhaltenem Basketball äußerte. Die spielerisch und körperlich weit überlegenen Bayern stampften die Nürnberger Jungs in der ersten Halbzeit regelrecht ein. In der zweiten Spielhälfte konnten sie ihr Spiel ein wenig besser durchsetzen und immer wieder auch selbst gute Attacken zum Korb verbuchen. Das Endergebnis von 52:120 war dennoch heftig. Die Bayern überrollten im Verlauf des Turniers auch ihre weiteren Gegner.

Für das Aumeier-Team galt es also, das zweite Spiel gegen Würzburg zu gewinnen, um sich eine realistische Chance aufs Weiterkommen zu erhalten. Es folgte ein Spiel, das von Nervosität auf beiden Seiten geprägt war. Die Teams erwischten zu später Abendstunde einen rabenschwarzen Tag und fanden nie zu ihrem Rhythmus. Letztlich mussten sich die Nürnberger knapp mit sechs Punkten den zahlenmäßig überlegenen Würzburgern geschlagen geben.

Nach dieser unnötigen Niederlage setzten sich Trainer und Team in Ruhe zusammen und versuchten, die Gründe für den fehlenden Einsatz zu finden. Die Devise war klar: Keiner wollte sich mit einer derartigen Vorstellung aus der Saison verabschieden. Und das, obwohl die Lage aussichtslos schien, da nur ein Sieg mit mindestens 17 Punkten gegen Augsburg Platz zwei ermöglichen würde. Diese hatten sich gegen die Würzburger allerdings bärenstark präsentiert und mit 88:62 deutlich gewonnen.

Doch am nächsten Morgen zeigten die Kooperationspartner, was in ihnen steckt. Ab dem ersten Sprungball waren die Jungs um Kapitän Clint Schönheiter wie ausgewechselt. Sie rannten, kämpften und trafen aus allen Lagen. Die Augsburger gerieten so schnell deutlich in Rückstand, dass sie fast hilflos erschienen ob des Siegeswillens des Gegners. Luka Stefanovic und Felix Fiedler schlossen einen Schnellangriff nach dem anderen erfolgreich ab. Stevo Veljkovic nahm seine Rolle als Lenker der Mannschaft an und setzte seine Mitspieler immer wieder gekonnt in Szene. Schönheiter und Moritz Volk trafen unermüdlich von außen und zogen die Verteidigung der Augsburger so gekonnt auseinander. Luis Schwarz, Eric Naumann und Louis Simon trugen einen entscheidenden Teil bei, indem sie in der Verteidigung ihr letztes Hemd gaben.

Am Ende stand zur Verwunderung der Zuschauer ein 90:60 auf der Anzeigetafel. Selbst der gegnerische Trainerstab musste neidlos die überragende Leistung der Truppe aus Nürnberg anerkennen: „Sie haben gekämpft wie die Löwen. Auf eine derartige Intensität waren wir wohl nicht vorbereitet.“

Auf die Frage, was er mit seiner Mannschaft denn angestellt habe, antwortete Trainer Beni Aumeier schlichtweg: „Wir haben unser Kämpferherz gezeigt und den Einsatz für das Team an allererste Stelle gestellt! Ich bin stolz darauf, wie meine Jungs zurückgekommen sind.“ Im Final Fourtunrier am 23./24. April geht es wieder nach München. Gegner sind erneut der FCB, Jahn München und Memmingen. cn

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