Nicht für alle städtischen Einrichtungen ein gutes Jahr

13.1.2015, 18:04 Uhr
Nicht für alle städtischen Einrichtungen ein gutes Jahr

© Archivfoto: Edgar Pfrogner

Die Volkshochschule

Die Bürgervertreter erfuhren von vhs-Leiter Oliver Kundler auch gleich von einem Rückgang der Teilnehmerzahl im Vergleich zu 2013 von 8231 auf 6829. Kundler wies aber gleich darauf hin, dass 2013, im Jubiläumsjahr der Herzogenauracher Erwachsenenbildung, mehr Einzwlveranstaltungen Publikum angezogen hatte. Darauf allein sei der Rückgang zurückzuführen. In den Hauptkursen habe sich die Teilnehmerzahl kaum geändert, das Jahr sei ein sehr gutes gewesen.

Stellvertreterin Fabienne Geißdörfer berichtete den Sprachkursen. Deutsch als Fremdsprache werde inzwischen in acht Kursen vermittelt.

Stolz ist die vhs-Führung auf das neue Angebot „Grundbildung“ für funktionale Analphabeten. Die Volkshochschule betreut nach wie vor Ganztagesschüler: vier Grundschul- und fünf Mittelschulklassen in der gebunden Form und neuerdings auch eine offene Ganztagesklasse mittags und am Nachmittag.

Im Rückblick auch angesprochen die Ausstellung im Programmbereich „Gesellschaft“ über das „Entwicklungsland D“, die kulturellen Aktivitäten der vhs und der Beginn der vhs-Aktivitäten in Heßdorf über die langjährige „Filiale“ Weisendorf hinaus. Ihr Finanzbudget hat die vhs eingehalten. Die eingegangenen Entgelte (287 602 Euro) überstiegen die Honorarausgaben (214 434 Euro)

Das Sachgebiet Kultur

Das Erinnerungsjahr — 100 Jahre seit Ausbruch des Ersten, 75 Jahre seit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs , 25 Jahre seit dem Fall der Mauer prägte die Aktivitäten der städtischen Kultur-Manager. Helmut Biehler berichtete — von den Veranstaltungen dazu. Außergewöhnliches neben den seit Jahren laufenden Reihen bzw. Festen seien die Premiere des Kammerorchesters „concertino ducale“ gewesen, die Teilnahme am Festival der Kriminalliteratur „Criminale“, an der Sendereihe „Lokalklang“ des Bayerischen Rundfunks, das Orgelfestival und auch das 20-Jährige des philharmonischen Chors.

Die Kulturtage, 2014 im Zeichen Nordamerikas habe mit 14 Veranstaltungen „aus dem Vollen geschöpft“. 2110 Gäste wurden gezählt, die Ausgaben (knapp 30 000 Euro) blieben unter dem Haushaltsansatz, die Einnahmen freilich auch. Überhaupt seien die Ausgaben mit 46 582 Euro unter den veranschlagten 51 000 geblieben. Eintrittsgelder brachten 15 736 Euro wieder ein, Sponsorengelder außerdem noch 7618 Euro.

Die Musikschule

Auf 618 ist die Schülerzahl der Käthe Zang Sing- und Musikschule 2014 gestiegen, berichtete Leiterin Margit Denk. 367 davon sind weiblichen, 251 männlichen Geschlechts, 112 im Kindesalter. Die Statistik zählt auch 104 Familien.

Denk berichtete von der Image-Umfrage, die man veranstaltet hat. Demnach habe sich die Schule verglichen mit der Vorgänger-Umfrage vor zehn Jahren weiter beliebt gemacht. Bemängelt seien vor allem die höheren Beiträge für Auswärtige worden. Der Stadtrat hat daraufhin wenigstens für Kinder, Jugendliche, Azubis und Studenten die Beiträge unabhängig vom Wohnort gemacht.

Die Schule beschäftigt 20 Lehrkräfte und hat 23 eigene Ensembles in denen 176 Menschen mitwirken - mehr als 2013. Am beliebtesten sind die musikalische Grundausbildung, gefolgt von Tasten- und Zupfinstrumenten. Denk berichtete auch von den öffentlichen Auftritten der Musikschul-Ensembles, die man für Veranstaltungen buchen kann und Konzerten, wie der Reihe „Musikcocktail“. Die Schule unterhält Kooperationen mit Kindertagesstätten und Grundschulen, mit den Kirchengemeinden und mit Vereinen, deren Veranstaltungen Musikschul-Ensembles „bespielen“.

Das Freizeitheim

„Kein gutes Jahr“ war 2014 für die kommunale Jugend- und Seniorenarbeit, sagte Martin Vogel den Stadträten. Der eigentlich nur für die Seniorenarbeit zuständige Vogel musste den Jugend-Arbeiter und Freizeitheim-Leiter Thomas Lang vertreten, der im Krankenstand ist. Personal-Engpass habe fast das ganze Jahr geprägt.

Vogel berichtete vom Weggang der Jugendbetreuerin Verena Haas nach nur kurzer Zeit. Bis im September Thomas Haas kam, habe man mit einer Vollkraft weniger arbeiten müssen. Das Jahresprogramm ist dennoch vom Ferienprogramm über die Seniorenausflüge bis zu Trödel- und Hobbykünstlermarkt komplett über die Bühne gegangen.

Der neue Leiter plant eine Umstrukturierung der Räume im Freizeitheim. 150 000 Euro sind im Etat für Umbaumaßnahmen bereitgestellt, was einige Ausschussmitglieder durchaus aufhorchen ließ.

Museum und Archiv

Umgestaltung stand 2014 im Stadtmuseum an. Leiterin Irene Lederer berichtete von der Aktualisierung der Abteilung Industriegeschichte in der ständigen Ausstellung. Daran hatten sich die großen Herzogenauracher Konzerne beteilig, Zeit- und Kostenaufwand blieben gering bei deutlicher Attraktivitätssteigerung.

Lederer berichtete auch von Neuzugängen und vom dem großen Problem, geeignete Depotflächen für die Einlagerung zu bekommen. „Tooooooor“, die Schau zur Fußball-WM und „Sound der Freiheit“ zum Kulturtage-Thema Nordamerika waren die beiden selbst gestalteten Ausstellungen mit 280 bzw. 270 zahlenden Zuschauern. Lederers neuer Mitarbeiter Christian Hoyer schilderte Pläne zur Verbesserung des Zuspruchs, beginnend bei offenen Führungen auch in Englisch, bis zu museumspädagogischen Projekten.

Die Stadtbücherei

25517 Bücher, Spiele, Zeitschriften, CDs und virtuelle Medien hat die Stadtbücherei im vergangenen Jahr 141 801 Mal ausgeliehen. Das ist bei 5,3 Ausleihen pro Medium nicht schlecht. Aber es ist ein Rückgang gegenüber 2013 (147 216 Ausleihen). Auch die eingeschriebenen Leser wurden weniger: 6122 gegenüber 8339 im Jahr 2013. Angestiegen ist laut dem Bericht der Büchereileiterin Gabriele Lechner lediglich die so genannte Franken-Onleihe, an der sich die Herzogenaurach mit 20 weiteren Büchereien beteiligt und die E-Books zum leihweisen Download anbietet. 2014 immerhin 800 Mal im Monat genutzt.

Lechner schilderte die Tücken rechtlicher und finanzieller Art des Systems und die Arbeit, die es macht. Ihr Fazit aus den Zahlen: Das bisherige Bibliothekskonzept als Medien-Ausleihstelle ist nicht mehr zeitgemäß. Man müsste mehr aktuelle Medien bereitstellen können, Öffentlichkeitsarbeit betreiben, sich mit Schulen, Kindergärten, vhs oder Seniorenbüro vernetzen — wichtige Aufgaben, die ihre Arbeitszeit sie nicht mehr wahrnehmen lasse. Lechner forderte, das Personalkonzept zu überdenken und Selbstbuchungsstationen.

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