Ohne Barrieren miteinander leben

4.7.2017, 14:00 Uhr
Ohne Barrieren miteinander leben

© Foto: Ralf Rödel

Wie fühlt es sich an, wenn man sich nur eingeschränkt bewegen kann? Oder wenn man miserabel sieht? All das kann man bei der Ausstellung "Mut zum Miteinander", die noch bis zum 21. Juli im Foyer der Sparkasse in der Innenstadt zu sehen ist, praktisch austesten. Wer zum Beispiel die Brille aufsetzt, sieht plötzlich alles ganz verschwommen. So kann man am eigenen Körper selbst erfahren und damit gut nachempfinden, wie es ist, wenn man mit einer starken Sehschwäche durchs tägliche Leben gehen muss.

Die Ausstellung mit Infowänden und Ausprobiermöglichkeiten soll dazu anregen, sich mit dem Thema Inklusion näher auseinanderzusetzen. Wichtig war Wolfgang Jörg vor allem, dass Inklusion nicht nur Menschen mit Behinderung betrifft. Vielmehr sei Inklusion erst dann erreicht, "wenn Menschen mit und ohne Behinderung — egal welcher Hautfarbe, Geschlecht, Glaube, Alter, politischer Überzeugung, Lebensform und Herkunft — ganz selbstverständlich miteinander leben, arbeiten, wohnen und ihre Freizeit gestalten", findet der Behindertenbeauftragte.

Ziel sei: Ohne Diskriminierung miteinander zu leben. Gerade in Herzogenaurach sei man hier schon sehr weit: Das hänge auch damit zusammen, dass die Lebenshilfe und ihre Werkstätten mitten in der Stadt angesiedelt seien und die behinderten Menschen ein selbstverständlicher Teil der Stadt sei, wie der Aufsichtsratsvorsitzende der Lebenshilfe, Ulrich Wustmann, bestätigte. Wustmann und Bürgermeister German Hacker wünschten der Ausstellung viele Besucher, sodass auch die letzten Barrieren abgebaut werden mögen.

Nach mehreren Anläufen sei es endlich gelungen, die stark angefragte Wanderausstellung des Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration für drei Wochen nach Herzogenaurach zu holen, erläuterte Jörg. Während die Terminfindung etwas schwierig war, habe man aber schnell einen Ausstellungsort gefunden. Die Sparkasse habe sich sofort bereit erklärt, ihr Foyer zur Verfügung zu stellen. "Wir tun gerne etwas für die Region", so der Zweigstellenleiter Roland Stopfer.

ZDie Ausstellung "Mut zum Miteinander" ist bis zum 21. Juli in der Sparkasse Herzogenaurach zu den üblichen Öffnungszeiten der Bank zu sehen.

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