Redekunst auf dem Lehrplan

21.1.2015, 09:00 Uhr
Redekunst auf dem Lehrplan

© Edgar Pfrogner

Mit ein bisschen Fantasie ähnelt die Aula des Herzogenauracher Gymnasiums am Montag, 19. Januar, einem römischen Forum. Nicht nur auf den Stuhlreihen vor der Bühne, sondern auch auf den Stufen an der Seite der Aula sitzen Schüler und Schülerinnen, und lauschen gebannt den Rednern auf der Bühne.

Redekunst auf dem Lehrplan

© Edgar Pfrogner

Das alte Rom war schließlich eines der Zentren für Rhetoriker, deren Lehren noch heute Gültigkeit haben. Debattiert wurde in Herzogenaurach aber nicht darüber, ob Kathargo zerstört oder Gallien erobert werden muss.

Redekunst auf dem Lehrplan

© Edgar Pfrogner

Das Thema des Finales von „Jugend debattiert“ lautete stattdessen: Soll für Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes das Streikrecht eingeschränkt werden? Sophie Jung, David Nedoschill, Saskia Lehninger und Vincent von Jagemann, alle aus der neunten Klasse, hatten es ins Finale geschafft. Sie waren gut vorbereitet, hatten sich in die Geschichte der Deutschen Bahn, ins Grundgesetz und in den Verlauf des jüngsten GDL-Streiks eingelesen.

„In den frühen Jahrgangsstufen fehlt es im Lehrplan an politischer Bildung“, sagte Lehrer Martin Schlund, der „Jugend debattiert“ am Gymnasium mitorganisiert und sich deshalb über das Engagement seiner Schüler besonders freute.

Vor dem Finale wurden in vier Klassen die jeweiligen Besten ermittelt, dann gab es noch einmal zwei Vorrunden zum Finale, in dem sich schließlich die vier begnadesten Rhetoriker der Jahrgangsstufe gegenüberstanden.

Jedes Rededuell lief gleich ab: Zwei Minuten Eröffnungsrede, in der jeder seine Haltung kurz auf den Punkt bringen konnte, dann folgte die Aussprache, in der die Jugendlichen miteinander diskutierten und am Ende die Schlussrede, in der jeder noch einmal seine — durch die Diskussion gegebenenfalls geänderte — Meinung zusammenfasste.

Die fünfköpfige Jury, der auch Schulleiter Norbert Schell angehörte, entschied sich am Ende für Vincent von Jagemann (Contra Einschränkung des Streikrechts) und Sophie Jung (Pro) als Sieger. Die beiden haben sich damit für den Regionalentscheid in Neustadt/Aisch qualifiziert.

 

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