"Concertino ducale" kombinierte nordisch

22.3.2015, 15:56 Uhr

© Jansen

Seit 2012 besteht dieses Ensemble mit der Konzertmeisterin Friederike Haupt unter der Leitung von Gerald Fink. Bürgermeister German Hacker freute sich über den „visionären“ Titel „Nordische Kombination“ der Veranstaltung.

Nordische Kombination, ein Begriff der eigentlich im Skisport zu Hause ist, und daher wunderbar zu dem neuen Logo „herzo“ passt, das stehe für Bewegung in welcher Form auch immer.

Der Barockkomponist Roman, der als „Vater der schwedischen Musik“ gilt, war er doch der erste schwedische Komponist, der eine größere Bedeutung erlangte, orientierte sich noch an der Leichtigkeit der italienischen Musik.

Das damalige Epizentrum der Musik – Italien - verlagerte sich im Laufe der Jahre immer mehr nach Norden. Die Romantiker Gade, Sibelius und Grieg gaben fortan den Ton an.

Mit dem dänischen Komponisten Niels Wilhelm Gade (1817 – 1890) hielt die nordisch-volksliedhafte Melodik ihren Einzug in die Musik. Seine Aquarelle, op. 19, eine lose Folge kurzer Charakterstücke, waren ursprünglich für Klavier komponiert, wurden aber bereits von Gades Zeitgenossen Richard Hofmann für Streichorchester bearbeitet.

Diese selten zu hörende Fassung gibt, nach Meinung von Gerald Fink, einen gelungenen Einblick in die Tonsprache des Komponisten. Mit Jean Sibelius (1865 – 1957) stand einer der bedeutendsten Komponisten Finnlands auf dem Programm.

Nicht nur sein 150. Geburtstag, sondern auch sein ganz eigener klarer kompositorischer Stil, durften bei der „Nordischen Kombination“ nicht fehlen.

Seine Romanze in C-Dur, op. 42, ursprünglich als „Andante für Streicher“ bezeichnet, hat nichts von einer Romanze an sich. Die Stimmung ist nicht romantisch, sondern eher düster mit dumpfen Anschlägen der Bässe, für Fink eher ein „Tasten und Sehnen nach C-Dur“.

Das „Andante festivo, op. 117a“, „nicht so schwierig zu spielen“, schloss sich an. Mit dem bekanntesten norwegischen Komponisten Edvard Grieg (1843 – 1907) und seiner Suite „Aus Holbergs Zeit“, op. 40 endete die musikalische Reise in den hohen Norden.

Ursprünglich hatte Grieg dieses Werk für Klavier komponiert, bearbeitete es aber selber für Streicher. Anlass für die Komposition war die Feier zum 200. Geburtstag des Dichters Ludvig Holberg.

Nach Meinung der Musikexperten gilt dieses Werk als das Drittgrößte (neben den Streicherserenaden von Dvorák und Tschaikowski) der Spätromantik für Streichorchester. Es beginnt mit einem festlichen Präludium und endet in einem schnellen Tanz „Rigaudon“ mit intensiver Pizzicato-Begleitung (Zupfen statt Streichen).

Die Zuhörer waren begeistert und erklatschten sich noch zwei Zugaben. Diese waren eine mehr als hörenswerte Überraschung.

„Der Norden ist groß“, konstatierte Gerald Fink und so intonierten die Streicher ebenfalls gekonnt die Erfolgshits von ABBA „Mama Mia“ und „I Have A Dream“.

 

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