Zwölf Störche ziehen in Höchstadt 24 Junge auf

8.6.2015, 14:43 Uhr
Zwölf Störche ziehen in Höchstadt 24 Junge auf

© Paul Neudörfer

Nachdem sich heuer im benachbarten Uehlfeld gleich 13 Storchenpaare angesiedelt haben, entwickelt sich Höchstadt allmählich auch zur Storchenstadt. Selbst Einheimische trauen ihren Augen nicht: In der Innenstadt sind auf einer Fläche von etwa 100 Meter im Quadrat inzwischen sechs Storchennester. Wie Storchenvater Edmund Lenz berichtet, sind alle Horste mit Jungen besetzt.

Etwa 24 Jungstörche konnte Lenz zählen. Sie sollen in der kommenden Woche beringt werden. Neben den bisherigen Storchenbrutorten — altes Rathaus, Mälzerei und Pfarrheim — befinden sich seit diesem Jahr auch Störche auf dem Rathaus, auf dem ehemaligen Wölkerbräu und in der Kirchgasse 4.

Der Aischgrund sei schon lange eine Storchenhochburg in Bayern, erzählt Lenz. Liegt das am guten Nahrungsangebot in der Gegend? „Nein“, sagt hier der Experte. Denn früher vor der Flurbereinigung war die Situation für die Störche sogar besser, nun gibt es viele Monokulturen, die das Futterangebot eigentlich schrumpfen lässt.

Warum gibt es dann so viele Störche hier? Der Storch sei ein Kolonienbrüter, erläutert Lenz. Viele der Neuankömmlinge sind Rückkehrer, die einst in Höchstadt geschlüpft sind oder im Umkreis von 200 Kilometer aufwuchsen. Daher kehren sie gern wieder hierher zurück. Zudem kommen viele Störche aus Spanien. Dort machten aufgrund von Müllkippen die Störche eine rasante Entwicklung und nun sucht der zahlreiche Nachwuchs nach Brutmöglichkeiten bei uns. Edmund Lenz, der der Organisation Natur- und Umwelthilfe angeschlossen ist, hat viel dazu beigetragen, dass sich in Höchstadt nun so viele Störche wohl fühlen: Dazu trägt neben der Winterfütterung auch die regelmäßige Nestbau-Reinigung und Beringung der Jungstörche bei. Das macht Lenz übrigens alles ehrenamtlich.

„Leider wächst mir schon manchmal die Arbeit über den Kopf“, sagt der Experte. Er würde sich deshalb freuen, wenn er mehr Unterstützung von Bürgern erhalten würde. Aber auch von Gemeinden müsste mehr Hilfe kommen, denn die Störche erfreuen ja alle Bürger. Das war nicht immer so: 1978 gab es in Bayern nur noch 58 Storchenpaare. „Heute sind es 360 Paare und diese haben es verdient, gehegt und gepflegt zu werden“, findet Lenz.

Keine Kommentare