Bienenretter in Neumarkt am Start

9.1.2019, 11:04 Uhr
Bienenretter in Neumarkt am Start

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Die erste Hürde ist bereits überwunden. Knapp 100 000 Menschen haben in der Zulassungsphase für das Volksbegehren unterschrieben. Am 16. November hat das bayerische Innenministerium das Volksbegehren genehmigt.

Bienenretter in Neumarkt am Start

© Foto: Helmut Sturm

"Jetzt stehen wir direkt vor der zweiten und größten Herausforderung", sagte ÖDP-Kreisvorsitzender Josef Neumeyer. Zehn Prozent der bayerischen Wähler müssen sich zwischen dem 31. Januar und dem 13. Februar in ihren Rathäusern in die dort ausliegenden Listen eintragen.

"Größtes Artensterben"

Damit "das größte Artensterben seit den Dinosauriern" gestoppt werden kann, müssen knapp eine Million Wählerinnen und Wähler in Bayern dies mit ihrer Unterschrift einfordern. Erst dann werde aus dem Volksbegehren ein Volksentscheid, bei dem die Bürger des Freistaates Bayern die Möglichkeit haben, "das beste Naturschutzgesetz für Bayern zu schaffen und damit nicht nur die Bienen zu retten, sondern gleichzeitig dem dramatischen Artensterben Einhalt zu bieten".

"Dies wird kein Selbstläufer werden", mahnte Josef Neumeyer. Ein knappes Dutzend Frauen und Männer aus dem Kreis der Unterstützer des Volksbegehrens wurden zum Ansprechpartner und Multiplikator in ihren Gemeinden ausgewählt. Für jeden Ort, jedes Rathaus wurde mindestens eine Person gefunden, die sich aktiv um die Vorbereitung und Durchführung der wichtigen 14 Tage der Unterschriftenabgabe kümmern wird. Eine entsprechende Namensliste wird auf der Internetseite www.volksbegehren-artenvielfalt.de veröffentlicht.

Plakate und Flyer

Diese Mitglieder des Aktionskreises sind desweiteren Ansprechpartner und Koordinatoren der Vorbereitungs-phase für die Abgabe der Unterschriften in den Rathäusern. Sie klären mit den Bürgermeistern die Öffnungszeiten der Rathäuser für den betreffenden 14-Tage-Zeitraum – ein Samstag sollte mindestens dabei sein — und sie klären ab, wo die großen Plakate zum Aushang kommen können, verteilen Flyer und gehen aktiv auf die Gemeindemitglieder zu.

Gabriele Bayer von den Grünen und Helmut Himmler von der SPD machten auf den unbedingt notwendigen Einsatz der "neuen, sozialen Medien" aufmerksam. Diese dürfe man keinesfalls vernachlässigen.

Ausdrücklich wies Neumeyer noch einmal darauf hin, dass sich das Volksbegehren und der nachfolgende Volksentscheid nicht gegen die Landwirte der Region und darüber hinaus richtet. Kernziele seien vielmehr die Verdreifachung des Ökolandbaues auf mindestens 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche, die Schaffung eines großen Biotopverbundnetzes zur Sicherung des genetischen Austausches von gefährdeten Arten und die Einbeziehung der Ursachen des Artensterbens in die Ausbildung von Land- und Forstwirten.

An der Beteiligung der Aktionskreisgründung war deutlich erkennbar, dass sich die CSU, die Junge Union und die FDP inhaltlich noch bedeckt halten. "Die stoßen erst wieder dazu, wenn sie merken, dass es für sie relevant wird", merkte Neumeyer lächelnd an. Ebenso durch Abwesenheit glänzte der Bayerische Bauernverband.

Papst würde unterschreiben

Umso mehr freute sich Vorsitzender Neumeyer über die anwesenden Mitglieder der ÖDP, der SPD, der Grünen, der Freien Wähler, der Umweltverbände wie Bund Naturschutz, der Vogelschützer und einiger Vertreter der Bio-Bauern. Die Vorschläge über die Aktivitäten bis zur Unterschriftenabgabe reichten von der unbedingten Einbeziehung der zahlreichen Obst- und Gartenbauvereine bis hin zur Sensibilisierung des Klerus.

Eine These: "Schließlich geht es bei unserem Volksbegehren auch um den Schutz der Schöpfung – und die hat kein geringerer als unser Papst Franziskus erst kürzlich eingefordert."

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