Erpresser-Virus Petya legte Bionorica in Neumarkt lahm

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5.7.2017, 13:00 Uhr
Erpresser-Virus Petya legte Bionorica in Neumarkt lahm

© Archivfoto: Hubert Bösl

Am 27. Juni haben Hacker mit der Erpressungssoftware Petya mehrere tausend Unternehmen angegriffen. Der Virus verschlüsselt die Daten auf den befallenen Rechnern, sie können nicht mehr verwendet werden. Sicherheitsexperten vermuten die Quelle der Angriffe entweder in der Ukraine oder im asiatischen Raum. "Unsere Sicherheitssysteme griffen innerhalb weniger Minuten", sagt Firmensprecher Dirk Alexander Lude. Alle Verbindungen nach außen wurden gekappt.

In der Folge wurde fast die gesamte Produktion gestoppt. Eine Ausnahme war der Cannabis-Wirkstoff Dronabinol. Von den Ausfällen waren alle Mitarbeiter an allen Standorten betroffen, über 1000 Menschen.

Der Schaden lasse sich momentan nicht absehen, sagt Firmensprecher Lude auf NN-Nachfrage. Denn nach außen gab es keinerlei Beeinträchtigungen, die bestellte Ware ist ganz normal ausgeliefert worden. Teile der Fertigung liefen bereits am nächsten Morgen wieder an. "Es gab keine Lieferengpässe, alle Qualitäts- und Sicherheitsstandards wurden selbstverständlich gewahrt", sagt Lude.

Externe Hilfe zurate gezogen

Nach innen dauerte die Bewältigung des Angriffs länger. Die IT-Abteilung hat mit Unterstützung externer Experten die Sicherheitslücke gestopft. Jeder einzelne Rechner im Unternehmen erhielt eine neue Installation. Der Regelbetrieb konnte am Donnerstag aufgenommen werden, die letzten Computer wurden am Wochenende wieder eingeschaltet. Seit Montag läuft alles wieder normal.

Besonders wichtig für ein Forschungs- und Wissens-Unternehmen wie Bionorica: Durch die doppelten Sicherungssysteme sind keine Daten verloren gegangen. "Der Angriff hat die Bionorica-Familie zusammengeschweißt", sagt Lude. "Wir gehen daraus gestärkt hervor."

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