In den Neumarkter Kirchen gedachten die Pfarrer des Jahres

1.1.2016, 16:08 Uhr
In den Neumarkter Kirchen gedachten die Pfarrer des  Jahres

© Franz Xaver Meyer

In der Hofkirche betonte Dekan Monsignore Richard Distler in seiner Silvesterpredigt, dass der Glaube den Christen die Kraft gibt, auch das Schreckliche auszuhalten und durchzustehen. Der Geistliche stellte in diesem Zusammenhang allerdings kritisch die Frage, ob es denn reiche, wenn man auf das gar nicht mehr so christliche Abendland pocht oder christliche Feste freie Tage bescheren.

„Glaube als Tradition und Brauchtum kann schnell ausgehöhlt und brüchig werden“, warnte Distler. Der Glaube benötige stattdessen mehr Tiefe und Verwurzelung, die ihren Urgrund im dreifaltigen Gott habe. Distler forderte von jedem Gläubigen, mutig sein christliches Gottesverständnis zu bekennen und dafür Verantwortung zu tragen, dass Freiheit, Frieden, Demokratie und Toleranz nicht ohne geistiges Fundament sind.

Regelmäßige Kirchgänger

Der Dekan gab bekannt, dass im vergangenen Jahr 59 Kinder getauft und 84 Pfarrangehörige verstorben sind. 66 Kinder gingen zur Erstkommunion, 57 Jugendliche erhielten das Firmsakrament. 15 Paare ließen sich kirchlich trauen. 51 Personen erklärten den Kirchenaustritt, fünf wurden jedoch wieder aufgenommen. Der Gottesdienstbesuch liegt im Durchschnitt an den Sonntagen bei 20 Prozent.

Im Münster St. Johannes sagte Domkapitular Norbert Winner, im Jesuskind hätten die Magier aus dem Morgenland einen Schatz gefunden. „Unser größter Schatz ist der Glaube, es folgen die Menschen in der Pfarrgemeinde, die den Glauben mit uns teilen. Nicht zu vergessen sind dabei die Alten, Einsamen und Sterbenden, die der Pfarrei Würde verleihen“, erläuterte Winner. Der dritte große Schatz seien die Sakramente, die das Leben bereicherten.

In der Münsterpfarrei St. Johannes wurden 89 (Vorjahr 72) Kinder getauft. 48 Buben und Mädchen gingen zur Erstkommunion, Eine Firmung fand im abgelaufenen Jahr nicht statt. 52 Paare gaben sich das Jawort. 107 (Vorjahr 109) Pfarreiangehörige wurden beerdigt.

54 Pfarreimitglieder erklärten ihren Kirchenaustritt. Im Vorjahr waren es 14 Personen mehr. „Und vor vier Jahren noch über 150“, freute sich Winner über den kontinuierlichen Rückgang. Drei Männer und Frauen traten ein. Knapp 2000 Gläubige besuchen durchschnittlich einen Sonntagsgottesdienst in den Kirchen der Pfarrei.

Den Silvestergottesdienst in der evangelischen Christuskirche verschönerte der Posaunenchor unter der Leitung von Dekanatskantorin Beatrice Höhn. „Das Leben ist wie ein faszinierendes Abenteuer und auf die zurückgelegten Wegstrecken gilt es am Ende des Jahres zurückzublicken und inne zu halten“, sagte Dekan Norbert Dennerlein in seiner Predigt.

„Leben ist ein Abenteuer“

Durch Menschen in unserer Nähe, die Mut gemacht haben, sei Gott jedem nahe gekommen. Der Dekan erwähnte die schrecklichen Ereignisse des Jahres“ 2015, vergaß aber nicht das Positive. Zu letzterem gehörten die Welle der Hilfsbereitschaft den Flüchtlingen gegenüber. „Im Vertrauen auf Gott gehen wir voller Erwartung, Neugierde und Vorfreude in das neue Jahr hinein beim Abenteuer unseres Lebens“, stärkte der Dekan die Gläubigen.

In der evangelischen Kirchengemeinde empfingen 71 Kinder die Taufe. 75 Jugendliche wurden konfirmiert. 24 Paare gaben sich vor einem Geistlichen das Jawort. 94 Gläubige wurden beerdigt. Die Kirchenaustritte verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um acht Personen auf 67. Dem standen zwölf Eintritte (Vorjahr 15) gegenüber. Die Pfarrei zählt insgesamt knapp 9000 Seelen.

Daten zum Jahreswechsel

In der Pfarrei Heilig Kreuz, zu der auch St. Ägidius in Pelchenhofen gehört, verlas P. Krzysztof Labak die statistischen Daten. 21 Kinder wurden getauft, 26 empfingen die Erstkommunion, ebenfalls 26 erhielten das Firmsakrament. Nur ein Paar trat in Heilig Kreuz vor den Traualtar. 38 Pfarrangehörige wurden bestattet. Sieben Personen traten aus der Kirche aus, zwei fanden wieder zurück.

In der Pfarrei Pölling/Holzheim ließ Pfarrer Albert Ott das Leben in der Pfarrei Revue passieren. 23 Kinder wurden getauft. 29 Buben und Mädchen empfingen zum ersten Mal den Leib des Herrn, 27 Jugendliche wurden gefirmt. Drei Paare gaben sich das Jawort. Für 33 Pfarrei-Angehörige war der irdische Lebensweg zu Ende. 22 Kirchenaustritten standen zwei Eintritte gegenüber.

In der Pfarrei Woffenbach verkündete Pfarrer Ewald Scherr beim Jahresschlussgottesdienst die Zahlen. 15 Kinder empfingen das Taufsakrament. 23 junge Menschen gingen zur Erstkommunion. 20 Jugendliche nahmen an der Firmung teil. Vier Paare traten an den Traualtar. 49 Gemeindemitglieder wurden bestattet. 19 Männer und Frauen kehrten im Laufe des Jahres der Kirche den Rücken und traten aus. Eine Person trat ein.

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