Ministerin Huml besucht Seniorenheim in Velburg

8.7.2016, 14:38 Uhr
Ministerin Huml besucht Seniorenheim in Velburg

© Foto: Jutta Riedel

Bei einem kurzen Rundgang begrüßte die Ministerin die anwesenden Senioren. „Hier leben die Senioren nicht am Stadt- oder Waldesrand, sondern mittendrin und können weiterhin aktiv am Leben teilhaben“, sagte Huml.

Die Gesellschaft werde immer älter, man müsse sich um eine gute Versorgung im Alter kümmern mit Krankenhäusern und Ärzten, sowohl Haus- als auch Fachärzten, die bereit seien, sich niederzulassen, „auch in den Strukturen hier draußen“.

Die Ministerin sagte, gemeinsam mit kommunalen Spitzenverbänden werde in die stationäre Versorgung investiert. Es gebe aber auch ein Förderprogramm für niedergelassene Ärzte, das Fachärzte mit einschließe.

Bemühen um Hausärzte

Mit Mitteln aus diesem Programm sei es gelungen, vier Hausärzte zu einer Niederlassung im Landkreis Neumarkt zu motivieren. Auch Studierende werden unterstützt, um sie nach Abschluss des Studiums halten zu können. Aus dem Landkreis sei allerdings derzeit nur einer dabei.

Laut Huml ist die zentrale Frage, ob man sich die qualitativ hohe hausärztliche und fachärztliche Versorgung mitsamt den Krankenhausstrukturen in Bayern auf Dauer leisten könne. In Deutschland würden – im Gegensatz zu beispielsweise Amerika und Großbritannien – Leistungen gezahlt unabhängig von Alter und sozialem Status. „Diese Errungenschaft darf man nicht klein reden“, sagte die Ministerin.

Problematisch sei der Finanzausgleich. Aufgrund der guten Beschäftigungslage fließe aus Bayern mehr Geld der Krankenversicherungen in den allgemeinen Fonds hinein, als wieder ausbezahlt werde. Die Krankenkassen könnten also für die Bürger in Bayern nicht das Geld ausgeben, das sie eingenommen haben. In Summe seien in Bayern seit 2011 rund fünf Milliarden Euro verloren gegangen. Derzeit befänden sich die bayerischen Krankenkassen in der Unterdeckung, müssten daher mehr Zusatzbeiträge verlangen als in anderen Bundesländern. Huml sagte, sie strebe einen „regionalen Faktor“ an in der Umverteilung des Geldes, um diese „Ungerechtigkeit“ abzubauen.

„Enorm“ sei, was in den Senioren- und Pflegeheimen geleistet werde, lobte Huml. Sie dankte allen, die in Pflegeberufen tätig sind, „wir brauchen diese Leute“. Bayern sei das einzige Bundesland, in dem in Berufen wie Altenpflege seit fünf oder sechs Jahren kein Schulgeld mehr zu zahlen sei. Entsprechend sind auch die Schülerzahlen um 40 Prozent gestiegen.

Probleme gebe es auch in den Apotheken, Pharmazeutisch Technische Assistenten seien schwer zu bekommen, hieß es aus der Zuhörerschaft. Wolfgang Bärtl, Vertreter des Kreisrates und Mitglied im Krankenhausausschuss in Neumarkt, freute sich über Humls Einsatz für das „bayerische Geld“ und bot seine Unterstützung an.

Was leisten Hebammen?

Angesprochen wurde auch das Problem der Berufshaftpflicht für Hebammen. Zwar seien steigende Zahlen an Hebammen zu verzeichnen in den letzten Jahren, dabei sei aber nicht bekannt, ob diese nur Vor- und Nachsorge leisteten oder auch Hilfe bei der Geburt und ob sie voll- oder teilzeitbeschäftigt seien. Einen pauschalen Zuschlag für die Haftpflicht gebe es, informierte Huml, die hofft, dass hier in den nächsten Jahren eine Entlastung kommt.

Weiterer Diskussionspunkt war die Physiotherapie. Hier wurde um „sinnvollere Therapiezeiten“ gebeten und eine bessere Verknüpfung mit den Ärzten, um die Patienten besser betreuen zu können.

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