Misstöne rund um das Riesen-Chorprojekt von Mano Ezoh

19.10.2015, 10:02 Uhr
Misstöne rund um das Riesen-Chorprojekt von Mano Ezoh

© Frank Leonhardt

Mit etwa 5000 Sängern wollte Mano Ezoh in der großen Olympiahalle in München an den Start gehen. Der größte Gospelchor der Welt sollte das werden. Dieser Traum ist geplatzt: Auf den Philippinen haben über 8800 Sänger zusammen gesungen. Dieser Rekord sei so schnell nicht zu toppen, hieß es in Ezohs Pressemeldung dazu. Dennoch werde das Konzert stattfinden.

Eine Sängerin aus dem Landkreis Neumarkt wird nicht dabei sein. Denn sie hat sich unter anderem darüber geärgert, dass während der Proben Gratis-Tickets an die Sänger verteilt wurden, auch Eintrittskarten zum Sonderpreis gab es zu kaufen.

Der Grund: Nachdem die Rekord-Aussichten vereitelt waren, entschieden die Organisatoren, aus der großen in die kleine Olympiahalle zu wechseln. Jetzt seien die Gratis-Tickets ungültig, und wer ein vergünstigtes hat, muss an der Kasse nochmal zehn Euro nachlöhnen. „So kann man das nicht machen“, findet die Frau.

Sie hatte den Eindruck, dass Ezoh auch vor dem neuen philippinischen Rekord keine rekordverdächtigen Sänger-Massen auf die Bühne gebracht hätte. Immer wieder habe er bei den Proben die Sänger aufgefordert, noch weitere anzuheuern.

Das wertet Ezohs Assistentin Sandra Rossberger auf Nachfrage der Neumarkter Nachrichten anders: Es habe weit über 5000 Anmeldungen gegeben. „Wer sich dann aber registriert, das ist wieder eine andere Sache.“

„Zunächst großzügig gewesen“

Nachdem der Rekordversuch geplatzt ist, habe es Abmeldungen gegeben und man habe sich entschieden, in die kleine Olympiahalle zu wechseln. Nun habe sich aber gezeigt, dass die wieder zu klein sei für alle, die mitmachen oder das Konzert sehen wollen, daher sei kurzfristig ein weiteres Konzert am selben Tag angesetzt worden. Zur Gratiskarten-Frage meint Ezohs Assistentin, weil in der großen Olympiahalle viel mehr Platz fürs Publikum ist, sei man zunächst großzügig gewesen. „Für mich bleibt ein schaler Nachgeschmack“, so das Resümee der Frau aus dem Landkreis.

Als Zuckerl für die Sänger, die am 24. Oktober an den Start gehen, hat das Team um Ezoh entschieden, „das Ganze als Europarekord registrieren zu lassen“, sagt Rossberger. „Dafür sind es sicher genug Sänger, der aktuelle Rekord liegt bei 1300 bis 1400 Sängern.“

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