Profi-Griller aus Berg haben Blut für die EM geleckt

8.9.2016, 06:00 Uhr
Profi-Griller aus Berg haben Blut für die EM geleckt

© Foto: privat

Im Sommer erreicht die Fleisch-Ess-Lust der Deutschen ihren Höhepunkt. Dann nämlich glühen auf Balkonen und Terrassen die Kohlen – es ist Grillsaison. Auch die Mitglieder des Teams "Grill doch mal" sind große Anhänger des Grillens. Für sie beginnt die Saison allerdings früher; denn im August, wenn die Brutzelei Hochkonjunktur hat, heißt es für sie: Auf zu den Deutschen Meisterschaften.

Das erste Mal nahm das Team vor zwei Jahren an der DM teil. 2014 in Schweinfurt erreichten sie Platz zehn, 2015 in Hennef bei Köln Platz fünf. Heuer steigerten sie ihre Grillkünste erneut und landeten auf Platz zwei.

"Wir haben Blut geleckt", sagt Martin Schulz über sich und sein Team. Gemeinsam mit Frau Cornelia, gelernte Köchin und Konditormeisterin, hat das zehnköpfige Team in Berg trainiert.

Seit Februar treffen sich die Grillfreunde – aus Hagenhausen, Berg, Forchheim, Loderbach, Deining und Dortmund – einmal monatlich. Für jedes Treffen setzen sie andere Schwerpunkte. Mal steht Fleisch, mal Fisch, mal Dessert auf der Grillkarte.

"Danach sind sie satt!"

An den diesjährigen Meisterschaften in Fulda nahmen ganze 37 Teams teil, 20 davon in der Profiklasse. Die Amateure grillen vier, die Profis sechs Gänge. Am Sonntag, dem Wettkampftag, musste pünktlich zum Mittag um 12 Uhr der erste Gang "Stör" serviert werden.

Profi-Griller aus Berg haben Blut für die EM geleckt

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Die weiteren Profi-Gänge – Veggie, Spareribs, Impro-Gang, Bürgermeisterstück und Dessert – folgten im Stundentakt. Kein Pappenstiel, wenn einem neben den 120 Juroren auch noch 15.000 Besucher über die Schulter schauen dürfen.

Einige Teams riegelten ihren Stand mit Sichtschutz ab. Für Martin Schulz aus Berg war das keine Option. "Wir wollen das nicht. Die Besucher sollen zuschauen und Fragen stellen können", sagt er. Zusätzlich zu den elf geforderten Portionen grillten sie wohlweislich noch einiges mehr, das häppchenweise probiert werden durfte.

Schupfnudeln auf den Rost

Die elf Gerichte werden der Jury serviert. Sechs davon durften die Juroren auf hübsch angerichteten Tellern direkt am Stand verzehren. Vier Portionen verpackten die Griller in Blindboxen, die einer anderen Jurorengruppe kredenzt wurde. Bei einem Wettkampf wie diesem verspeist ein Juror über den Tag verteilt rund zwölf bis 14 Portionen. "Danach sind sie satt", sagt Schulz.

Profi-Griller aus Berg haben Blut für die EM geleckt

Das Berger Team "Grill doch mal" holte am Ende des Tages den Vizetitel. In der Einzelwertung der Gänge punktete es mit dem "vegetarischen BBQ mit Beilage" (Platz zwei) sowie den "Spareribs" und dem "Impro-Gang" (jeweils Platz drei).

Zum Gemüse-Gang servierten die Wettkampf-Griller eine besondere Beilage. "Daniel hatte sich in den Kopf gesetzt, Schupfnudeln zu grillen, und seit Monaten daran getüftelt", erzählt Schulz. Natürlich mussten auch die Beilagen bei der Meisterschaft vom Grill kommen.

Spargel, Karotten und RatatouilleTürmchen kamen ebenfalls gut an und landeten auf dem zweiten Platz. Die Zutaten des Impro-Gangs erfuhren die Griller erst einen Tag zuvor. Flexibilität, Erfahrung und Ideenreichtum waren also gefragt. Hier machte sich das monatliche Trainieren bemerkbar.

Champions in Bremen

Für den 17. bis 18. September werden die Brutzler erneut all ihre Ausrüstung und die geballte Grill-Kraft zusammenpacken. Und nach Bremen reisen, wo die "WBQA European BBQ Championship", also die Grill-EM, stattfinden wird.

Die Konkurrenz wird groß sein: Bis zu 50 Teams werden in der Messe Bremen die Grillgabeln um die Wette schwingen.

Als eines von zehn deutschen Teams darf die Gruppe „Grill doch mal“ dort ihr Heimatland vertreten. Serviert werden soll eine heimische Spezialität. Mit Schäufele vom Grill wollen sie hoch hinaus.

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