Unerlaubter Kahlschlag

9.1.2019, 11:04 Uhr
Unerlaubter Kahlschlag

© Foto: Wolfgang Fellner

Wie berichtet, war ein Waldstück direkt neben der Sandgrube im alten Jahr noch dem Erdboden gleich gemacht worden. Man könne nicht von Rodung sprechen, sagte Bürgermeister Kratzer, der sich eingehend kundig gemacht hatte, sondern es handle sich um einen Kahlschlag. Eine Rodung wäre es gewesen, wenn auch die Wurzelstöcke ausgegraben worden wären. Sind sie aber nicht.

Doch da das Stück Wald nun fehlte, fegte der stürmische Wind um Weihnachten zahlreiche Bäume im verbleibenden, schmalen Waldstreifen entlang der Straße um. Sie krachten auf die Fahrbahn, in die Straßengräben, beschädigten diese und die Leitplanken. Dreimal musste die Feuerwehr ausrücken und die Straße räumen. Der Besitzer des schmalen Waldstückes überlegt, ob er nicht auch die letzten Bäume fällt, damit keine Gefahr für die Straße besteht.

Anfragen der Kommune beim Bergbauamt Nordbayern in Bayreuth blieben ohne Ergebnis, es habe bisher noch keinen Antrag auf Erweiterung der Sandgrube gegeben. Allerdings sei das Areal, das nun abgeholzt worden ist, schon als Erweiterungsfläche im Flächennutzungsplan vorgesehen.

Auch im Forstamt war nichts bekannt, war keine Genehmigung zum Abholzen erteilt worden. Die Aktion sei nicht rechtens, habe es dort geheißen, aber auch nicht mit Strafe sanktioniert.

Entlang der Straße solle auf jeden Fall wieder ein Waldstreifen hin, sagte Kratzer. Da müsse wieder aufgeforstet werden. Nun müsse man abwarten, ob es noch einen Antrag auf Erweiterung vom Sandgrubenbetreiber geben werde. Er werde diesem jedenfalls die der Gemeinde entstandenen Kosten in Rechnung stellen. Hätte dieser den Wald nicht komplett umgemacht, wäre es nicht zu der jetzigen, gefährlichen Situation gekommen.

Es gebe aber auch noch gute Nachrichten aus der Kommune, schloss Kratzer die Sitzung: Es habe im abgelaufenen Jahr 77 Geburten in Postbauer-Heng gegeben, 78 waren der Rekord vor zwei Jahren. 67 Sterbefälle galt es zu verzeichnen. Dazu seien 154 Einwohner zugezogen.

Damit habe Postbauer-Heng derzeit 7628 Einwohner; nehme man die Zweitwohnsitze noch hinzu, seien es rund 8000.

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