Weitere Unterkünfte für Obdachlose in Neumarkt

24.3.2015, 11:01 Uhr
Erst Anfang 2015 zogen die ersten Wohnungslosen in den Wohncontainern in der Goldschmidtstraße ein. Jetzt reicht der Platz schon nicht mehr.

© Foto: Fritz Etzold Erst Anfang 2015 zogen die ersten Wohnungslosen in den Wohncontainern in der Goldschmidtstraße ein. Jetzt reicht der Platz schon nicht mehr.

  Aktuell hat das Liegenschaftsamt 60 Wohnungslose mit Unterkünften versorgt: in Wohncontainer am Berliner Ring und gegenüber dem CAH-Markt in der Goldschmidtstraße, in einer Pension und in Einzelwohnungen.

Bei der Vorstellung der zehn Wohneinheiten plus zwei Sanitäreinheiten in der Goldschmidtstraße wurde im vergangenen Herbst bereits angemerkt, dass die Anlage bei Bedarf unkompliziert um weitere Einheiten erweitert werden könne. „Das es dann aber so schnell gehen würde, das konnte niemand ahnen“, erklärte Thomas Beygang, der Leiter des Hochbauamts, in der Montagabend-Sitzung des Bausenats.

Bis Juli sollen nun eine zweite Zeile auf die erste gesetzt werden: wieder zehn Wohncontainer und zwei Sanitärräume rechts und links; hinzu kommen Außentreppe, Laubengang und Absturzsicherung. Die Kosten für Anschaffung und Montage werden mit 178 000 Euro brutto veranschlagt.

Der Bausenat gab zwar grünes Licht, doch nicht ohne vorher über eine befürchtete „Sogwirkung bei guter Ausstattung“ zu diskutieren. Ist die Obdachlosenfürsorge doch gerade in der Peripherie einer Großstadt immer eine Gratwanderung. „Eigentlich sind die Unterkünfte ja nur für einen eher kurzzeitigen Aufenthalt angedacht“, sagte OB Thomas Thumann. „Fakt ist aber, dass viele über einen längeren Zeitraum bleiben.“

Nichtsdestotrotz steht die Stadt hier in der gesetzlichen Pflicht. Gerade in der Goldschmidtstraße ging sie aber auch noch weiter, indem sie mit der benachbarten CAH eine Vertrag geschlossen hat. So soll sich die Christliche Arbeiterhilfe, die reichlich Erfahrung mit Menschen in prekären Lebenslagen hat, ein bisschen um die Bewohner der Containerzeile.

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