Wegen Mordes an Mutter angeklagt: Sohn schweigt

23.9.2015, 13:24 Uhr
Tatort Langwasser: Im Februar hat ein 26-Jähriger mutmaßlich seine Mutter getötet.

© News5/Dostal Tatort Langwasser: Im Februar hat ein 26-Jähriger mutmaßlich seine Mutter getötet.

Das Familiendrama ereignete sich laut Staatsanwaltschaft am 21. Februar im Nürnberger Stadtteil Langwasser. Der drogensüchtige junge Mann soll seine 48 Jahre alte Mutter aus Rache umgebracht haben, weil sie ihm kein Geld für Rauschgift gab. Dazu soll er sich nachts mit einem Küchenmesser in das elterliche Schlafzimmer geschlichen haben und mehrfach zugestochen haben. Die Frau verblutete noch am Tatort.

Der Mann floh anschließend aus der Wohnung und wurde einige Stunden später in Nürnberg-Altenfurt von der Polizei festgenommen. Die Staatsanwaltschaft geht von Heimtücke und niederen Beweggründen aus und hat den Mann wegen Mordes angeklagt.

Während der Angeklagte zum Prozessauftakt schwieg, sagte sein Vater vor Gericht aus. Er berichtete, dass sein Sohn aus einer Sozialpension herausgeflogen war und deshalb kurzfristig in ihrer Wohnung in der Imbuschstraße wohnte. Es habe häufig Streit gegeben, der Sohn sei regelmäßig ausgerastet, habe seine Frau bedroht und Geschirr zerschlagen, berichtete der 55 Jahre alte Vater. Die Familie habe Angst vor dem 26-Jährigen gehabt und auch mehrfach die Polizei gerufen.

Unter Tränen berichtete der 55-Jährige auch, wie seine Frau in der Nacht zum 21. Februar nach ihm rief. Als er ins Schlafzimmer eilte, habe er den Sohn mit dem Messer in der Hand angetroffen. Er habe dem Jungen das Messer abgenommen und sei zu Nachbarn gelaufen, um Hilfe zu holen. Der 26-Jährige flüchtete und wurde wenige Stunden später im Nürnberger Stadtteil Altenfurt festgenommen. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am Donnerstag mit weiteren Zeugen fortgesetzt. Ein Urteil fällt vermutlich erst Ende nächster Woche.

Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert, zuletzt am 23.10. um 13. 24 Uhr.