Franken-Tatort: Matthias Egersdörfer hatte Lampenfieber

10.4.2015, 06:00 Uhr
Franken-Tatort: Matthias Egersdörfer hatte Lampenfieber

© privat

Ruth Stolzewski arbeitet aktuell an einem 90-minütigen Dokumentarfilm über die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Über einen Bekannten bekam sie den Job als Fahrerin angeboten und sagte sofort zu: "Ich bin selber ein großer Tatort-Fan und schalte eigentlich jeden Sonntag ein", verrät sie: "Für eine deutsche TV-Produktion ist die Qualität sehr gut. Außerdem ist jedes Ermittler-Team auf seine Weise sympathisch."

Während der fünfwöchigen Dreharbeiten im August und September vergangenen Jahres hatte Ruth Stolzewski die Aufgabe, die Hauptdarsteller am Derag Hotel in der Oberen Kanalstraße, in dem das gesamte Team abgestiegen war, abzuholen und zum Dreh zu fahren. Ihre Arbeitstage begannen früh, meist gegen sechs oder sieben Uhr, und dauerten bis zu 16 Stunden. "Es war schon anstrengend, aber auch sehr spannend und hat  wahnsinnig viel Spaß gemacht", sagt sie.

Franken-Tatort: Matthias Egersdörfer hatte Lampenfieber

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Die Hauptdarsteller Fabian Hinrichs, Matthias Egersdörfer, Dagmar Manzel und Eli Wasserscheid erlebte die 31-jährige Nürnbergerin dabei ganz privat. "Ein Fahrer ist in einer ähnlichen Position wie ein Frisör – bei ihm können die Leute sich einfach mal aussprechen." Fabian Hinrichs, der den Kommissar Felix Voss spielt, habe vor allem Sehnsucht nach seiner Familie gehabt. "Er hat seinen kleinen Sohn sehr vermisst und ist jedes Wochenende nach Hause nach Berlin geflogen", erzählt Ruth Stolzewski.

Hauptdarsteller verunglückt

Einmal musste Ruth den Darsteller auch ins Krankenhaus fahren - nach einem Unfall mit seinem Rennrad bestand bei Fabian Hinrichs Verdacht auf Gehirnerschütterung. "Zum Glück hat sich das aber nicht bestätigt und es ging Fabian nach ein paar Tagen Kopfschmerzen wieder besser", so Ruth.

Ein Video zum Thema wird präsentiert vom FrankenFernsehen

Heimweh war für den Franken Matthias Egersdörfer, der den Leiter der Spurensicherung spielt, zwar kein Problem. "Für ihn war es aber das erste große Engagement als TV-Schauspieler, und deswegen war er ein bisschen aufgeregt." Das sei aber gar nicht nötig gewesen. "Er hat seine Sache sehr gut gemacht." Ähnlichkeit mit seiner Paraderolle, dem Grantler, hätte der fränkische Komiker überhaupt nicht. "Egersdörfer ist privat eher zurückhaltend, nett und freundlich", so die Erfahrung von Ruth Stolzewski.

Da die Dreharbeiten insgesamt sehr erfolgreich verlaufen seien, sei die Stimmung fast ausnahmslos gut gewesen. "Viele Teammitglieder waren vorher noch nie in Franken und waren ganz erstaunt, wie gut es ihnen hier gefällt." Besonders beliebt war das einheimische Bier. "Es ist Tradition beim Film, dass der Fahrer das Feierabendbier beschafft. Ich habe dafür immer verschiedene Sorten aus dem Landbierparadies besorgt", erinnert sich die Filmemacherin. Besonders gut kamen an: "Held und Meister Bräu."

Party auf dem Altstadtfest

Auch gefeiert wurde nicht zu knapp. "Vor dem Dreh gibt es eine Auftaktparty, damit das Team sich kennen lernen kann, auf der Hälfte gibt es ein Bergfest und schließlich eine große Abschiedsparty." Zum Bergfest verbrachte das Team einen ausgelassenen Abend auf dem Nürnberger Altstadtfest. Die Abschlussparty wurde in der Lederer Kulturbrauerei ausgerichtet.

In einer Szene, die bereits vorab im Bayerischen Rundfunk gezeigt wurde, ist Ruth Stolzewski als Komparsin zu sehen. Bei der Ankunft von Kommissar Felix Voss am Nürnberger Hauptbahnhof läuft sie mit ihren zwei Deutschen Doggen Ludwig und Gaia durch das Bild. "Es ist toll, dass die Szene es in den Endschnitt geschafft hat", freut sie sich. Das sei nicht selbstverständlich. "90 Prozent des gedrehten Materials wandern am Ende in den Müll."

An die Dreharbeiten denkt Ruth Stolzewski gern zurück. "Die Erfahrung hat mich aber darin bestärkt, beim Dokumentarfilm zu bleiben. Der logistische Aufwand hinter einer Spielfilmproduktion ist mir einfach zu hoch."

Für ihr eigenes Projekt, das den Arbeitstitel "Freund oder Feind" trägt, sucht Ruth Stolzewski noch Sponsoren über die Crowdfunding-Seite startnext.com. Premiere soll Ende des Jahres  in einem Nürnberger Kino sein.

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