Freundin mit Holzlatte verprügelt: 24-Jähriger muss in Haft

Nürnberg - Er verprügelte seine Freundin mit einer Holzlatte, misshandelte sie in einem Waldstück bei Boxdorf: Jetzt wurde ein 24-Jähriger vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth zu zwei Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Auch menschlich ist die Geschichte eine Tragödie.

Claudia K. und Michi M. (Namen geändert) lernten sich 2013 am Arbeitsplatz der heute 21-Jährigen kennen: dem Straßenstrich. Sie sei sehr verliebt gewesen, berichtet die Prostituierte vor der 18. Strafkammer des Landgerichts. Bereitwillig gab sie ihrem Freund einen großen Teil ihrer Einnahmen ab. Drei Jahre später ist von den großen Gefühlen nicht mehr viel übrig: "Ich stellte nur eine Einnahmequelle für ihn dar", so die bittere Erkenntnis von Claudia K.

Seit Anfang 2016, das wird aus den Ausführungen der jungen Frau klar, stand es schlecht um die Beziehung des Paares: Das Jugendamt hatte die gemeinsame Tochter in Obhut genommen. Beide verdächtigten sich wechselseitig der Untreue, der Streit eskalierte immer häufiger und M. wurde auch handgreiflich.

Im März 2016 ließ sich der 24-Jährige mit Claudia K. von einem Bekannten in ein Waldstück bei Boxdorf fahren. Er zerrte seine Freundin in den Wald und prügelte sie mit einer Holzlatte grün und blau. Einige Wochen später kam es zu einer weiteren Auseinandersetzung: Mit Gewalt nahm M. seiner Freundin das Handy ab - offenbar, um es nach Nachrichten von einem Nebenbuhler zu durchsuchen.

Dass es sich dabei um schweren Raub handelte, wie ursprünglich von der Staatsanwaltschaft angeklagt, bestätigte sich in dem Prozess nicht. Michi M. wurde am Ende wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Nötigung verurteilt. Den Angriff im Wald wertete das Gericht als gefährliche Körperverletzung.