Gostenhofer Wochenmarkt: Das Geschäft läuft noch nicht

22.9.2015, 06:00 Uhr
Die Stimmung auf dem Gostenhofer Wochenmarkt ist gemischt.

© Eduard Weigert Die Stimmung auf dem Gostenhofer Wochenmarkt ist gemischt.

Und noch ist die Stimmung gemischt. Im April eröffnete Wirtschaftsreferent Michael Fraas in Gostenhof mit viel Tamtam den Markt an der Dreieinigkeitskirche, der seither jeden Donnerstag von 10 bis 18 Uhr stattfindet.

Dann kam der Alltag. Der Fischhändler zog wieder ab, ein Stand mit Bierspezialitäten ebenfalls. Beschickerin Sonja Braun verkauft Marmelade, Essig und Liköre, alles handgemacht aus Zutaten von den heimischen Obstwiesen in Flachslanden.

"Ich bleibe dem Markt treu", sagt sie. Wenn es nach Händler Tilo Vogel geht, dürften die Taschen der Kunden voller sein. Er fährt aus Emskirchen her, Wurst und Fleisch vom eigenen Vieh liegen in seinem Wagen hinter Glas. Von anderen Märkten, etwa am Kobergerplatz in Nürnberg, kennt er Arbeit im Akkord.

"Da erledigen die Kunden auf dem Markt ihren Wocheneinkauf.“ Das sei in Gostenhof leider die Ausnahme. „Ich möchte aber gerne weitermachen, wir müssen nur mal richtig die Werbetrommel rühren“, sagt Vogel.

Flyer und Plakate verteilt

Seine Kollegen stimmen ihm zu, die Händler haben bereits auf eigene Kosten Flyer und Plakate gedruckt und verteilt. Jetzt soll noch mal eine Werbeoffensive gestartet werden, sagt SPD-Stadträtin Eva Bär, die treibende Kraft hinter dem Gostenhofer Markt.

Bär findet sich "okay" vom Marktamt unterstützt. Doch es gibt Beschicker, die sich mehr Unterstützung vom Marktamt wünschen. Die Bürokratie sei größer als in anderen Städten und die Standgebühren hoch.

Wer sein Sortiment erweitert, muss dafür 50 Euro zahlen. Marktamtschefin Christine Beeck will von übertriebener Bürokratie nichts wissen. „Dafür haben wir gar nicht genug Personal.“ Für einzelne Märkte zu werben, sei nicht möglich. „Wir können nicht übernehmen, was die Bürger als Kunden schaffen müssen“, sagt Beeck.

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