Nürnberg: Jugendlicher nach Laser-Attacke fast blind

17.11.2016, 12:17 Uhr

Am 13. Oktober verließ der junge Mann die U-Bahn-Station Gustav-Adolf-Straße über den Rolltreppenausgang in Richtung Konstanzenstraße. Er bemerkte plötzlich einen grünen Laserstrahl, der ihm wenig später direkt ins Auge leuchtete. Einige Zeit nach dem Vorfall verschlechterte sich die Sehfähigkeit des Jugendlichen enorm. Inzwischen sei er fast blind, berichtete die Polizei am Donnerstag. Die Beamten gehen davon aus, dass ein Unbekannter den Jugendlichen absichtlich mit dem Laserpointer anvisiert hatte.

Laserpointer bündeln Lichtstrahlen einheitlicher Wellenlänge. Sie werden in fünf Klassen eingeteilt. Bis Klasse zwei gelten die Strahlen als ungefährlich: Das Auge schließt sich reflexartig, bevor es zu einer Verletzung der Netzhaut kommen kann. Alles was über eine Strahlenstärke von einem Milliwatt hinausgeht, kann jedoch gefährlich werden - und im Handel sind Laserpointer mit mehr als zehn Milliwatt erhältlich. Zur besonderen Gefahr werden sie, wenn Autofahrer, Zugführer sowie Piloten damit geblendet werden. Jahr für Jahr werden in Deutschland mehrere Hundert Blend-Attacken gemeldet.

Dabei werden Laserpointer in der heutigen Zeit vielfach auch sehr nutzbringend verwendet: Mit Hilfe des Lichtbündels rufen etwa Computer Informationen von Datenträgern ab, können Haare und Tätowierungen entfernt und die Augen von Fehlsichtigen behandelt werden. In der Industrie wird per Laser geschnitten, gebohrt und gefräst. Im privaten Umfeld werden Laserpointer mit meist grünen oder roten Lichtpunkten oft bei Vorträgen verwendet.

Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die den Vorfall am 13. Oktober beobachtet haben, oder denen Personen mit Laserpointer im Bereich des U-Bahnhofes aufgefallen sind. Beobachter werden gebeten sich unter der Telefonnummer 091121123333 mit dem Kriminaldauerdienst Mittelfranken in Verbindung zu setzten.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.