Tod nach Polizeieinsatz: Mann wohl vor Aufregung kollabiert

23.4.2015, 17:22 Uhr

Der Osteuropäer, der laut Polizei über ein gültiges Visum verfügte, hatte am Dienstag seine von ihm getrennt lebende Ehefrau im Nürnberger Stadtteil Hafen bedrängt, die alarmierte Polizei erteilte ihm einen Platzverweis. Nachdem er diesem nicht nachkam und einige Stunden später wieder in der Unterkunft aufschlug, nahm ihn die Polizei in Gewahrsam. Unter anderem soll er zuvor versucht haben, eine Tür einzutreten und sich gegenüber den Beamten "uneinsichtig und aggressiv" verhalten haben, teilte die Polizei mit.

Die Einsatzkräfte hatten deshalb Pfefferspray eingesetzt und den 45-Jährigen anschließend gefesselt. Als die Polizisten in der Haftzelle die Handfesseln abnahmen, kollabierte der Mann plötzlich. Er wurde sofort wiederbelebt und zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Nachdem sein Zustand von den Ärzten als extrem kritisch eingestuft wurde, sei der Mann im Laufe des Mittwochs verstorben, so die Polizei.

Keine Hinweise auf "überzogene Reaktion" der Polizisten

Mittlerweile gibt es erste Obduktionsergebnisse. Der Mann sei auch "aufgrund der Aufregung kollabiert", sagte Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke. Außerdem habe der Mann massive Vorerkrankungen gehabt und sei in einer "recht schlechten Verfassung" gewesen. All das führte im Zusammenspiel wohl zum Kollaps.

"Der Mann leistete Widerstand, deshalb mussten die Polizisten unmittelbaren Zwang anwenden", sagte Gabriels-Gorsolke. "Hinweise, dass die Polizisten überzogen reagiert haben gibt es bislang nicht."

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