Nürnberger finanzieren Restaurant per Crowdfunding

7.8.2016, 20:37 Uhr
Nürnberger finanzieren Restaurant per Crowdfunding

© F.: privat

Drei Monate lang stand das "Zölli’s Restaurant Nürnberg" nun auf der Crowdfunding-Plattform www.startnext.de - 10.000 Euro waren das Ziel von Katja Schäffler und Joschua Spratter, nun sind es sogar 10.655 Euro. Das Procedere auf startnext.de ist sagenhaft einfach: Wer ein Projekt unterstützen will, kann sich sozusagen einkaufen. Für fünf Euro erhält man lediglich „ein gutes Gefühl“. Für 80 Euro bekommt man zum Beispiel ein Candle-Light-Dinner. Dies wählten gleich zehn Personen. Aber auch ein echter Fan ist dabei, der für 1000 Euro zu Hause von Spratter exklusiv bekocht wird und sechs Freunde dazu einladen kann.

Der Cateringservice "Zölli’s" hat bereits losgelegt, doch Spratter und Schäffler suchen immer noch nach geeigneten Räumlichkeiten für ihr Restaurant, das "Essen für alle, aber eben auch für Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten"anbieten soll. In Gostenhof sollte das Lokal sein, für 20 bis 30 Gäste Platz haben, am besten mit Garten und großer Küche samt guter Lagermöglichkeiten. Bei "Bio erleben" sowie am "Tag des Schwertes" hatten die "Zölli's" einen Stand mit Salaten und Mini-Pizzen und Flammkuchen aus glutenfreiem Mehl. "Das kam sehr gut an!", sagt Katja Schäffler.

Eva Beham (30) steht dagegen noch ganz am Anfang. Die Kommunikationsdesignerin will in Schoppershof ein Familien-Stadtteil-Café eröffnen, die Räumlichkeiten hat sie im Gegensatz zu "Zölli’s" bereits. Ein früherer Obstladen soll künftig Eltern und Kinder eine kurzweilige Bleibe bieten. "Seitdem ich Mutter von zwei Kindern bin, habe ich ein schönes Lokal vermisst, in dem sich auch die Kleinen wohlfühlen", sagt Beham.

Eröffnet wird so oder so - auch ohne Crowdfunding

Es gebe keine echte Familien-Café-Kultur hier im Viertel. "Die Leute sind genervt, wenn man mit einem Kleinkind kommt und man ist auch nicht entspannt." Wobei die junge Mutter das Café in jedem Fall eröffnen wird - "mit Crowdfunding kann ich es nur noch hochwertiger gestalten und ausstatten", sagt sie. Ein Indoorspielplatz soll das Café aber keineswegs werden, so Beham.

8000 Euro sind das Ziel, die Aktion läuft bis 15. September (zur Kampagne geht's hier). Eröffnen will Eva Beham das "Café Dada" im Herbst. Für die Kleinsten soll es einen sicheren und sauberen Krabbelbereich geben. Größere Kinder finden Spielsachen oder können einfach in einem gemütlichen Hängesessel träumen. Und während die Mamas Cappuccino trinken und selbst gebackenen Kuchen essen, werden die Mädchen und Buben mit kindgerechten Speisen und Getränken verwöhnt. Regional, saisonal und bio soll das Angebot werden. Und auch die Ökologie spielt eine Rolle: "Wir wollen so viel Müll wie möglich vermeiden", sagt die 30-Jährige.

Weil das „Dada“ nur tagsüber geöffnet ist, sollen die Räumlichkeiten abends auch für Seminare oder Kurse sowie für Kindergeburtstage vermietet werden. Wer 50 Euro auf startnext.de finanziert, wird beispielsweise zur Eröffnungsfeier eingeladen. Einen Monat Kaffee umsonst kostet 100 Euro und für 250 Euro bekommt man gleich einen ganzen Kindergeburtstag im "Dada" - natürlich stressfrei.

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