Schweinau bekommt einen neuen Mega-Edeka-Markt

7.6.2016, 06:00 Uhr

Das Büro Donato Acocella hält hier einen Lebensmittel-Supermarkt mit "maximal" 1500 Quadratmetern für ausreichend und standortgerecht dimensioniert. Damit könne man die Nahversorgung der Bürger durchaus qualitativ verbessern, ohne den an grenzenden Ladenzentren in St. Leonhard, Hohe Marter und Großreuth zu viel Kaufkraft zu entziehen. Der zweite Gutachter, die BeratungsGmbH Standort & Kommune aus Fürth, geht dagegen davon aus, dass sich erst ein Angebot mit 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche negativ auf die Läden in der Umgebung auswirken könne.

Betroffen sei vor allem der Standort Geisseestraße. Die Umlenkung von Kaufkraft, so die Gutachter, sei aber auch bei dieser Größe nicht so tragisch, dass es in den betroffenen Gebieten zu einer Verschlechterung der Nahversorgung kommt. Das städtische Wirtschaftsreferat hat sich für einen Mittelweg entschieden und genehmigt Edeka nun 2500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Allerdings ist die Erlaubnis an zahlreiche Auflagen gebunden.

Edeka muss sich an Auflagen halten

Edeka muss auf dem Bauareal zwischen der Max-Ottenstein-Straße und der Kurt-Triest-Straße eine Fuß- beziehungsweise Straßenverbindung zum angrenzenden Supermarkt der Norma bauen. Die eigenen 170 Kundenparkplätze dürfen nur über die Wendeschleife der Kurt-Triest-Straße erschlossen werden. Auch die Dachbegrünung des neuen Supermarkts und die Bäume auf dem Parkplatz (ein Baum für je fünf Stellplätze) sind festgeschrieben.

Und für Lärmschutz gegenüber den benachbarten Wohngebäuden muss ebenfalls gesorgt werden. Was die Restnutzung des insgesamt 7300 Quadratmeter großen Grundstücks angeht, muss sich Edeka auch an Auflagen halten. Hier dürfen weder Wohnungen, Freizeit- oder Sportstätten, Discos, Spielhallen, Gaststätten noch weitere Einzelhandelsbetriebe angesiedelt werden. Ausgenommen sind lediglich Autohäuser oder Werkstätten.

Schleppende Genehmigungen auf dem Areal

Mit der Ansiedlung von Edeka wird ein weiterer Mosaikstein für den gesamten Bereich an der Bahnlinie, der Schweinauer Hauptstraße und der Gustav-Adolf-Straße gesetzt. Neben der Lackfabrik, die vor vielen Jahren wegen andauernder Umweltprobleme Schweinau verließ, existierte hier eine Metallwarenfabrik, deren Gebäude längst abgerissen sind. Gestartet wurde das entsprechende Bebauungsplanverfahren für das Areal schon 1996. Doch das Verfahren zieht sich in die Länge, auch weil man im Untergrund noch Altlasten vermutet.

Baureferent Daniel Ulrich muss auch einräumen, dass in den vergangenen Jahren hier nicht viel Neues genehmigt wurde. Ein Autohaus an der Gustav-Adolf-Straße, ein Lagergebäude "Self Storage" an der Schweinauer Hauptstraße und nun der Edeka-Supermarkt. Offen, so Ulrich, sei nach wie vor die geplante BMW-Niederlassung an der Gustav-Adolf-Straße.

Hier sei zuletzt die Baugenehmigung bis Anfang April 2014 verlängert worden. Passiert sei aber auch danach nichts.

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