Über 1500 Autos in Zabo: SPD will Tuning-Szene ausbremsen

14.10.2015, 19:50 Uhr
Tuning-Fans werden in Nürnberg nicht überall gerne gesehen.

© Eduard Weigert Tuning-Fans werden in Nürnberg nicht überall gerne gesehen.

Immer wieder regten sich Nachbarn über nächtliche Treffen der Tuning-Szene auf dem Parkplatz eines Möbelhauses in der Ingolstädter Straße in Nürnberg auf. Von XXXLärm war die Rede. Seit einiger Zeit ist zumindest damit Schluss, denn das Unternehmen stellte den Schraubern sein Gelände nicht mehr zur Verfügung. Das Tuning-Treffen am 3. Oktober fand daher kurzerhand auf den Straßen von Zabo statt - zum erneuten Leidwesen der Anwohner. Und der Polizei.

Nürnberg Saisonabschluss - Die Leute fahren nun weiter zur Steintribüne Nürnberg. Wir sind schon wieder auf dem Heimweg, hat Spaß gemacht das Streetculture mal zu Gast sein durfte und nicht Veranstalter war.

Posted by Streetculture.de - Das Tuning Scene Portal on  Samstag, 3. Oktober 2015

Was Tuning-Fans als "gelungene Veranstaltung" bezeichneten, war für die Beamten in erster Linie eine Veranstaltung ohne Veranstalter, bei der über 1500 Autos stundenlang durch Wohngebiete fuhren. Straßensperren, Lärm und Abgase machten diesen Tag der Deutschen Einheit auch für Bürger zu einem Tag, an dem sie teilweise nicht einmal mehr gefahrlos den Nachbarn von gegenüber besuchen konnten. "Es ging über Stunden rund", schrieb einer unserer Leser. Es sei immer wieder zu Rennen gekommen, die Tuner seien "ohne Rücksicht auf Verluste auch durch 30er-Zonen gejagt".

Damit sich Vorfälle wie dieser nicht wiederholen, fordert die Nürnberger SPD nun einen Bericht im Stadtrat. "Die Treffen der Tuning-Szene sind mit erheblichen Belastungen für die Bevölkerung verbunden, insbesondere was Lärm und Abgase angeht", erklärt der sicherheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion und Zabo-Stadtrat Ulrich Blaschke. Auch aus Gründen der Verkehrssicherheit sehe er ein Treffen dieser Größenordnung im öffentlichen Straßenraum sehr kritisch – "wegen der Masse von Fahrzeugen, die an- und abfahren, und nicht zuletzt wegen der Geschwindigkeitsverstöße, die im Umfeld solcher Treffen immer wieder von der Polizei festgestellt werden."

Blaschke will von der städtischen Verwaltung wissen, welche Erkenntnisse dort über die hiesige Tuning-Szene vorliegen. Die Verwaltung solle ferner darstellen, welche rechtlichen Möglichkeiten sie hat, "um Treffen der Szene zu steuern und gegebenenfalls zu verhindern beziehungsweise aufzulösen." Auch der Abstand solcher Treffen zu Wohngebieten soll zur Sprache kommen. Denn "das lautstarke Hobby einiger weniger darf nicht zur Belastung der Wohnbevölkerung werden", betont Zabo-Stadtrat Ulrich Blaschke.

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